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Testergebnisse : Mineralöl im Adventskalender, Stromschlag in der Lichterkette

  • Aktualisiert am
Sehen schön aus, sind aber oft belastet: Adventskalender mit Schokolade

Sehen schön aus, sind aber oft belastet: Adventskalender mit Schokolade Bild: dapd

Schlechte Testergebnisse zur Adventszeit: Die Stiftung Warentest rät ab von Schokolade in Kalendern, und der Tüv hält jede fünfte Lichterkette für gefährlich.

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          Die Stiftung Warentest hat in der Schokolade von 24 Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen Substanzen nachgewiesen. Die Öle stammten wahrscheinlich aus dem Karton. Er werde häufig aus Recyclingpapier hergestellt, das mit mineralölhaltigen Farben bedruckt sei, erklärte die Stiftung am Montag in Berlin. Die Substanzen seien vermutlich während der Lagerzeit in die Schokolade eingedrungen, weil diese direkt im Karton liege, sagte eine Sprecherin der Stiftung auf dapd-Anfrage.

          Schadstoffe auch im Lindt-Kinder-Kalender

          Die Schokostückchen von neun Produkten hätten sogar besonders kritische Stoffe enthalten, sogenannte aromatische Mineralöle, sagte die Stiftung weiter. Ein Teil der Stoffe stehe im Verdacht, Krebs zu erregen. Verbraucher, besonders Kinder, sollten diese Schokolade nicht essen.
          Die Tester hätten sie bei Kalendern mit Kindermotiven nachgewiesen, und zwar der Marken Rausch, Confiserie Heilemann, Arko, Riegelein „The Simpsons“, Feodora Vollmilch-Hochfein Chocolade, Smarties, Hachez Adventskalender „Schöne Weihnachtszeit“ sowie Friedel Adventskalender und Lindt „Adventskalender für Kinder“.

          Darüber hinaus hätten die Tester noch andere Mineralöl-Typen in der Schokolade gefunden. Deren Wirkung auf den Menschen sei noch nicht geklärt. Allerdings hätten Tierversuche einen Zusammenhang mit Entzündungserscheinungen in der Leber gezeigt.

          Die im Test untersuchten Kalender könnten Verbraucher anhand der Motivfotos auf der Internetseite der Stiftung Warentest identifizieren.

          Heißer als eine Fritteuse

          Beunruhigend, wenn auch besser als in den Vorjahren, ist ein Lichterketten-Test des Tüv Rheinland ausgefallen. Von den 52 geprüften elektrischen Lichterketten erfüllten 38 nicht die Mindestanforderungen der europäischen Norm. „Bei jeder fünften Lichterkette besteht sogar akute Stromschlag- oder Verbrennungsgefahr“, warnte ein Tüv-Sprecher.

          Der Tüv testet die Lichterketten nunmehr seit zehn Jahren. In den Vorjahren verzeichnete der Tüv nach eigenen Angaben Mängelquoten von knapp 100 Prozent, inzwischen ist die Prüforganisation bei 70 Prozent angekommen. Die heißeste Lichterkette im diesjährigen Test sei knapp 240 Grad heiß gewesen. „Eine Fritteuse hat ungefähr 170 bis 200 Grad. Niemand würde auf die Idee kommen, seine Hand in die Fritteuse zu stecken“, sagte der Tüv-Sprecher.

          Billigste Lichterkette für 79 Cent

          Die 52 Lichterketten wurden Mitte dieses Monats in Baumärkten, 1-Euro-Läden oder im Internet für maximal 16 Euro gekauft. Die billigste Kette kostete gerade einmal 79 Cent. Der TÜV rät: Lichterketten und elektronische Weihnachtsdekoration „nur aus sicheren Quellen kaufen, bei denen man die Ware auch reklamieren kann“. Außerdem sollten nur Ketten mit Sicherheitssiegel und Transformator gekauft werden. Ein Transformator reduziert die gefährliche Steckdosenspannung von 230 Volt. Ketten für Innenräume sollten nie im Freien benutzt werden, und defekte Ketten müssten sofort weggeworfen werden. Der Einsatz im Freien stelle generell besondere Anforderungen an die Sicherheit der Ketten, da sie dort gegen Nässe isoliert werden müssten.

          Der TÜV empfiehlt Lichterketten mit Leuchtdioden-Technologie. „Mittels eines Transformators wird hier die gefährliche Stromspannung von 230 Volt auf etwa 12 bis 24 Volt reduziert“, erläuterte das Prüfunternehmen. Außerdem sei der Energieverbrauch bis zu 90 Prozent niedriger als bei normalen Lichterketten. Das schone nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.

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