Die Globulisierung und ihre Gegner
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Obwohl ihre Wirksamkeit oft nicht nachgewiesen ist, greifen viele Deutsche zu homöopathischen Mitteln. Bild: dpa
Der Streit um die Homöopathie ist heftig wie nie. Die Kritik an den Globuli beherrscht die Debatte, Homöopathen raunen von einer Verschwörung. Nur die Patienten bleiben unbeeindruckt – und kaufen wieder mehr Kügelchen. Woran liegt’s?
Christian Becker erzählt gern davon, wie er schon morgens um fünf von seinem Schreibtisch aus für die Homöopathie kämpft, und am 6. Oktober muss er sich etwa um diese Zeit gedacht haben: Heute darf es auch mal ein Hitler sein, wenigstens ein kleiner.
Neben das Foto eines mit Bart und Scheitel bemalten Fingers setzte Becker das Wort „Anti-Homöopathie“, hob das A und das H hervor und tippte in das Twitter-Feld: „An wen erinnert mich Anti-#Homöopathie-Skeptiker-Bewegung in ihren Methoden?“
Wenn jemand einen Hitler-Vergleich auspackt, dann ist das fast immer Beweis dafür, dass mit der Debatte etwas nicht stimmt. Tatsächlich ist der Streit um die Homöopathie heftig wie lange nicht, und das liegt nicht nur an Becker, einem Globuli-affinen PR-Berater, über den noch zu sprechen sein wird. Es liegt auch daran, dass sich zuletzt etwas getan hat im festgefahrenen Wirkt-nicht/Wirkt-doch-Gerangel – allerdings ganz ohne dass es die Globuli-Patienten zu interessieren scheint.
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