„Ich habe mich so schuldig gefühlt“
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Statt Spaziergängen gibt es Therapiesitzungen, statt Kuscheln gibt es einsame Klinikbetten – die Trennung vom Kind macht psychisch kranken Müttern zusätzlich Kummer. (Symbolbild) Bild: picture alliance
Plötzlich nicht mehr Mutter, sondern Patientin: Als ihr Sohn ein Jahr alt war, musste unsere Autorin wegen Depressionen in die Psychiatrie. Es war ein langer Weg. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
Einen Tag nach dem ersten Geburtstag meines Sohnes entschied ich, mich stationär in eine psychiatrische Klinik aufnehmen zu lassen. Zu schlimm waren meine Ängste, zu dunkel und ausweglos meine Gedanken zu diesem Zeitpunkt geworden. Ab hier brauchte es definitiv einen Rettungsanker, ohne den ich es nicht geschafft hätte.
Von diesen Phasen, in denen ich mich fühlte, als versänke ich in ein bodenloses schwarzes, tiefes Loch, gab es nach der Geburt meines Sohnes einige. Doch hatte ich mich mit einer Therapie und leichten Antidepressiva knapp ein Jahr über Wasser gehalten. Kurzzeitig wurde es über den Sommer besser. Zum Herbst, im zwölften Lebensmonat meines Babys, kamen die Depression und die Ängste in einer ungeahnten Wucht zurück. Während die Liebe zu meinem Kind von Tag zu Tag wuchs, ging ich mir selbst verloren.
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