Nadine Janevski hat Multiple Sklerose – eine Erkrankung der „tausend Gesichter“. Bild: Marcus Kaufhold
Sie wird auch „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ genannt: Jährlich wird bei mehr als 10.000 Menschen Multiple Sklerose neu diagnostiziert, häufig in einem jungen Alter. Neue Therapieansätze machen Hoffnung.
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Es ist niederschmetternd, als junge Frau zu erfahren, an einer Nervenerkrankung zu leiden. Im Fall von Nadine Janevski traf es eine Krankenschwester, die damals auf einer neurologischen Intensivstation arbeitete, kurz davor war, einen Neurologen zu heiraten, und somit ziemlich eindeutig verstand, was die Diagnose Multiple Sklerose bedeutet. Heute weiß die 30-Jährige zu schätzen, dass sie mit Ehemann Andrej einen kompetenten Berater an ihrer Seite hat. Und das von der ersten Minute an. Denn er wartete vor dem Behandlungszimmer in der Augenklinik der Frankfurter Uniklinik, als eine Ärztin am 28. Februar 2015 bei Janevski eine Sehnerventzündung feststellte. Und beiläufig den Verdacht auf Multiple Sklerose äußerte. „In dem Moment ist alles über mir zusammengebrochen“, erinnert sich die junge Frau. Sie habe zu der Ärztin gesagt, dass sie ihr das doch nicht einfach so eröffnen könne; sie sei vom Fach und der Verlobte vor der Tür auch. Die Medizinerin sagte daraufhin: Dann holen Sie ihn mal rein.
„Ich wollte die Diagnose zwar erst nicht wahrhaben“, erzählt Nadine Janevski, „aber eigentlich habe ich in dem Moment gewusst, dass es das ist.“ Die Entzündung des Sehnervs, die von einer Doppelsicht bis hin zur fast kompletten Einschränkung des Sehvermögens führen kann, ist ein häufiges Symptom zu Beginn einer MS-Erkrankung. Auch die Beschwerden wie Schwindel und Schmerzen in den Beinen, die sie schon seit zwei Jahren immer mal wieder plagten, für die der Hausarzt außer „zu viel Stress“ und „zu wenig Flüssigkeitszufuhr“ keine Erklärung fand, ergaben auf einmal Sinn.
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