Wenn Kinder den Preis zahlen müssen
- -Aktualisiert am
Süchtig geboren: ein zwei Monate alter Junge muss in einer Klinik in Charleston in West Virginia behandelt werden. Bild: Getty
In West Virginia sind Tausende Menschen von Schmerzmitteln abhängig, unter ihnen viele Eltern. Um ihre Kinder kann sich nicht einmal der Staat angemessen kümmern.
Theos Kindheit in West Virginia wäre auch ohne die Odyssee durch mehrere Pflegefamilien trist genug gewesen. Schon bei der Geburt vor sieben Jahren war er abhängig von Opioiden. Wie Hunderttausende Bewohner des ärmlichen Appalachen-Staats im Südosten der Vereinigten Staaten, einer Hochburg der Opioid-Epidemie, hatte auch Theos Mutter während der Schwangerschaft Schmerzmittel wie Hydrocodon, Oxycodon und Fentanyl eingenommen. Und obwohl ihr Sohn schon in den ersten Lebensmonaten unter Entzugserscheinungen wie Zittern, überaktiven Reflexen und Schlafproblemen litt, ließ ihn das Jugendamt bei seinen Eltern.
Erst nach einigen Jahren beschloss das Department of Health and Human Services (DHHR), Theo zu Pflegeeltern zu geben. Die Kinderhilfsorganisation A Better Childhood zählte später mindestens zwölf Familien, die den Jungen bei sich aufnahmen und meist nach kurzer Zeit schon wieder abgaben. Inzwischen lebt der Siebenjährige in einem Heim außerhalb von West Virginia.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo