Epidemie : Mehr als 600 Coronavirus-Infizierte bundesweit
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Ein Wegweiser zur im Aufbau befindlichen Abklärungsstelle Corona-Virus am Vivantes Klinikum Prenzlauer Berg in Berlin. Bild: dpa
Tausende Menschen in Deutschland haben sich in der vergangenen Woche auf das neue Coronavirus testen lassen, bei Hunderten ist es nachgewiesen. Mehrere europäische Länder ergreifen Maßnahmen. Auch in Amerika sorgt die Krankheit zunehmend für Probleme.
Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Deutschland steigt weiter. Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet von inzwischen rund 640 Fällen – das sind mehr als zehn Mal so viele wie eine Woche zuvor. Außer in Sachsen-Anhalt ist der Erreger Sars-CoV-2 in allen Bundesländern nachgewiesen worden. Am Freitagabend kehrten mehrere Schülergruppen aus dem Risikogebiet Südtirol nach Sachsen-Anhalt zurück, sie sollen vorsichtshalber zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Testergebnisse der Schüler lagen zunächst nicht vor. Die meisten Fälle bundesweit verzeichnet Nordrhein-Westfalen vor Bayern und Baden-Württemberg.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erwägt laut einem Zeitungsbericht, mehr Geld für die Entwicklung eines Impfstoffs bereitzustellen. „Wir werden wahrscheinlich noch einmal die Mittel für die Impfstoff-Entwicklung aufstocken. Ein Impfstoff wäre natürlich die beste Methode, künftige Erkrankungen durch das Virus zu verhindern“, sagte die CDU-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Laut dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sind für den Kampf gegen Sars-CoV-2 jetzt 20 Impfstoffe in der Entwicklung. Bei der WHO seien zudem Anträge auf Prüfung und Zulassung von 40 Tests eingegangen.
Weitere Todesfälle in China und Südkorea
In China sterben weiter viele Menschen an der Krankheit. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, kamen weitere 28 Menschen durch das neuartige Coronavirus ums Leben. Zudem wurden 99 neue Infektionen registriert. Die Gesamtzahl der Toten seit Ausbruch von Covid-19 lag damit in China bei 3070. Laut offiziellen Angaben haben sich bislang mehr als 80.000 Menschen auf dem chinesischen Festland mit dem Erreger infiziert, von denen über 55.000 geheilt wurden.
Auch Südkorea meldete steigende Zahlen: Die Gesundheitsbehörden registrierten mehr als 480 neue Infizierungsfälle. Die Gesamtzahl der Menschen im Land, die bisher positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, sei auf 6767 gestiegen, teilten die Zentren für Gesundheitskontrolle und Prävention mit. Die Zahl der Todesfälle, die in Verbindung mit dem Virus gebracht werden, kletterte um zwei auf 44.
Kreuzfahrtschiff vor Küste Kaliforniens gestoppt
Auch in den Vereinigten Staaten sorgt die Krankheit zunehmend für Probleme: Auf einem vor der Küste Kaliforniens gestoppten Kreuzfahrtschiff waren mindestens 21 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Vizepräsident Mike Pence sagte, in einem nächsten Schritt sollten alle Menschen an Bord getestet und bei einer möglichen Infektion in Quarantäne untergebracht werden. Die Behörden hatten das Schiff nach dem Coronavirus-Tod eines früheren Passagiers rund 100 Kilometer vor der Küste Kaliforniens gestoppt. Insgesamt sollen sich rund 2400 Passagiere und 1100 Crewmitglieder an Bord befinden.
Verglichen mit anderen Ländern ist die Zahl der Krankheits- und Todesfälle in den Vereinigten Staaten gering. Bislang sind nach offiziellen Angaben 15 Menschen an dem Virus gestorben. Weltweit sind knapp 100.000 Infektionen und über 3.300 Todesfälle bestätigt.