Hendrik Streeck ist Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Bild: Stefan Finger
Der Virologe Hendrik Streeck ist zum Feindbild vieler Lockdown-Befürworter geworden. Ein Interview über Angriffe unter der Gürtellinie, Politiker, die sich hinter der Wissenschaft verstecken, und angeblich fehlende Diskussionen in den relevanten Gremien.
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Herr Streeck, Bund und Länder haben beschlossen, dass der Lockdown bis zum 14. Februar verlängert wird. Finden Sie das richtig?
Jede Maßnahme, um Infektionsketten zu unterbrechen, ergibt erst einmal Sinn. Was hier aber fehlt, ist eine sinnvolle Zielmarke. Auf welchen Wert sollen denn die Infektionen gedrückt werden, wie viele Neuinfektionen bedeuten eine Überlastung des Gesundheitssystems? Das bisherige Ziel, 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, wurde beschlossen, damit die Gesundheitsämter Kontaktketten nachvollziehen können. Es orientiert sich also daran, was im Schnitt die Gesundheitsämter leisten können, nicht an einer wissenschaftlich basierten Erkenntnis.
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