„Die Impfgegner haben sich ein Überzeugungssystem aufgebaut“
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Was, wenn sie auch in Deutschland kommt? „In Wien kommt es zu Protesten. Gemessen an der Bevölkerung sind das aber nur ganz wenige.“ Bild: Imago
Kommt sie – oder kommt sie nicht? Der Sozialpsychologe Ulrich Wagner erklärt im Interview, ob die Impfpflicht bislang Unwillige tatsächlich erreichen könnte und was wir aus der Diskussion um die Gurtpflicht lernen können.
Herr Wagner, angesichts der stagnierenden Impfquote und der steigenden Infektionszahlen kommt jetzt doch die Diskussion um eine Impfpflicht auf. Würde eine solche Verpflichtung überhaupt etwas bringen?
Die gegenwärtige Situation ist ja so: Geimpfte und Ungeimpfte stehen sich unversöhnlich gegenüber. Das liegt auch daran, dass die Diskussion ums Impfen schon so lange anhält. Seit etwa zwei Monaten zeigt sich, dass da auch keine Bewegung mehr drin ist. Umfragen zeigen, dass wer nicht geimpft ist, sagt: „Ich würde mich auch von Argumenten jetzt nicht mehr überzeugen lassen“. Gleichzeitig haben wir ein Infektionsgeschehen, das für uns alle zur Gefahr wird. Das werden die Impfbefürworter womöglich nicht mehr lange tragen. Die gesellschaftliche Spaltung kann auch von der anderen Seite kommen. Deswegen muss etwas passieren.
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