
China im „Volkskrieg“
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Ein Angestellter arbeitet im Changan Ford Getriebewerk. Bild: dpa
Im Kampf gegen das Virus hat die Wirtschaft keine Priorität – zum Schaden der Lieferketten. Auch der Versuch, den Ausbruch zu vertuschen, hat Kredit gekostet.
Das Coronavirus teste Chinas System, sagt Staatspräsident Xi Jinping. Nach Meinung mancher im Westen hat das Land den Test schon gewonnen. Mit Schaudern, aber auch Faszination blicken sie auf die Kompromisslosigkeit, mit der das Regime dem Individuum die Freiheit nimmt, um das Kollektiv zu retten. Die Zentralregierung hat eine Region unter Quarantäne gestellt mit einer Bevölkerung so groß wie die Frankreichs. Nicht nur in Wuhan und der Provinz Hubei, in der das Virus ausgebrochen ist, auch in anderen Gebieten dürfen Bürger ihre Wohnung nicht verlassen.
Im „Volkskrieg“, wie die Führung den Kampf gegen das Virus nennt, hat die Wirtschaft keine Priorität. Sie erleidet derzeit den stärksten Rückschlag seit der Finanzkrise 2008, ein Risiko auch für die Weltbörsen. Zwar sollten die Unternehmen die Arbeit jetzt wieder aufnehmen. Doch nachdem die Führung die Massen gedrängt hat, zu Hause zu bleiben, um sich nicht anzustecken, kann sie nicht auf einmal alle wieder zurück an Werkbank und Schreibtisch rufen, wie sich zeigt.
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