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Coronavirus in Deutschland : 7709 Neuinfektionen und eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 107

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Stühle im Außenbereich eines Restaurants sind in Mainz gestapelt. Bild: Andreas Arnold/dpa

Vor den Bund-Länder-Beratungen meldet das RKI 7709 Corona-Neuinfektionen. Das sind abermals deutlich mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter. Und es liegen wieder immer mehr Menschen auf den Intensivstationen.

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          Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden fünfzig neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen vom Montag hervor. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 6604 Neuinfektionen und 47 neue Todesfälle verzeichnet. Die meisten Corona-Ansteckungen verzeichnet das RKI weiterhin in der Gruppe der 35- bis 59-Jährigen, gefolgt von den 15- bis 34-Jährigen.

          Der Inzidenzwert ist demnach weiter gestiegen: Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag am Montagmorgen bundesweit bei 107,3 und damit höher als am Vortag (103,9).

          Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden – er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen.

          Reisen über Ostern soll kaum erlaubt sein

          Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.667.225 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.423.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion gestorben sind, stieg auf 74.714.

          Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,22 (Vortag ebenfalls 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 122 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

          Thüringen verzeichnet höchste Inzidenz

          Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet unter den Bundesländern Thüringen. Das RKI registrierte rund 209,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Damit war die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz wieder mit deutlichem Abstand zu anderen Bundesländern in Thüringen am höchsten. Am zweithöchsten fiel der Wert am Sonntag mit 158,8 in Sachsen aus.

          In einigen Landkreisen in Thüringen blieb die Situation mit Blick auf den Kennwert besonders angespannt: darunter der Landkreis Greiz (571,9), der Saale-Orla-Kreis (450,7), der Wartburgkreis (352,3) und der Landkreis Schmalkalden-Meiningen (325). Diese Kreise sollen nach Beratungen von Bund und Ländern jeweils 7500 Impfdosen zusätzlich aus einem Sonderkontingent der Europäischen Union bekommen.

          Die Impfkampagne geht derweil weiter schleppend voran. Bis zum 20. März wurden in Deutschland 10.473.852 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun 3.245.985 Personen (3,9  Prozent der Gesamt­bevölkerung) vollständig geimpft.

          Unterdessen wollen Bund und Länder das Reisen über Ostern kaum erlauben. Dies geht aus dem Entwurf für eine Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Spitzenberatungen an diesem Montag hervor, der der F.A.Z. am Sonntag vorlag. In dem Entwurf wird erwogen, den Bürgerinnen und Bürgern Ferienreisen nach dem Prinzip des „kontaktarmen Urlaubs“ im jeweils eigenen Bundesland zu ermöglichen. Voraussetzung seien die „Beachtung der geltenden Kontaktbeschränkungen, strenge Hygieneauflagen und der Umsetzung eines Testregimes“.

          Darüber hinaus ist in einer Passage die Rede von einer nächtlichen Ausgangsbeschränkung bis 5 Uhr in Landkreisen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 100 „sofern dem nicht gewichtige Gründe entgegenstehen“. Die Anfangsuhrzeit ist offen gelassen. Der komplette Passus steht in eckigen Klammern. Das bedeutet, es muss darüber verhandelt werden weil er besonders strittig ist.

          Vor einem abermaligen Knappwerden der Intensivbetten warnte derweil die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Nach ihren Daten liegt mit mehr als 3000 belegten Betten die Belastung im Moment wieder so hoch wie zu den Spitzenzeiten der ersten Welle im Frühjahr 2020.

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