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Ampulle heruntergefallen : Mitarbeiterin spritzt Kochsalzlösung statt Biontech-Impfstoff

  • Aktualisiert am

So eine Ampulle fiel der Frau auf den Boden. Bild: dpa

Weil eine Ampulle mit Biontech heruntergefallen war, soll eine Beschäftigte im Impfzentrum Friesland sechs Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen haben. Der Landkreis sucht jetzt die möglicherweise Betroffenen.

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          Eine Mitarbeiterin im Impfzentrum Friesland soll in sechs Fällen Biontech-Impfstoff mit einer Kochsalzlösung ausgetauscht haben. Die Frau gebe an, eine zu Boden gefallene Ampulle auf diese Weise ersetzt zu haben, teilten die Polizei und der Landkreis Friesland am Sonntag mit. Für die mit der Kochsalzlösung geimpften Personen bestehe keine Gesundheitsgefährdung. Es seien Ermittlungen gegen die Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Jeverland wegen eines möglichen Körperverletzungsdelikts aufgenommen worden.

          Die Frau habe am Samstag einer Kollegin von dem drei Tage zurückliegenden Vorfall erzählt. Der Polizei sagte die Verdächtige, sie habe die Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen, um über die heruntergefallene Ampulle nicht zu informieren.

          Der Landkreis sucht jetzt die möglicherweise Betroffenen, die am Mittwoch (21.4.) bis mittags geimpft wurden. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten einen Antigentest, um festzustellen, ob die Biontech-Impfung tatsächlich erfolgt ist, wie die Behörden mitteilte. Auch ein Bürgertelefon sei eingerichtet worden. Im Zeitraum bis 13.00 Uhr seien am Mittwoch 200 Personen geimpft worden. Das Impfzentrum Friesland befindet sich in einer ehemaligen Schule in Roffhausen, das zur Gemeinde Schortens gehört.

          Die Behörden gehen derzeit von einem Einzelfall aus. Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sagte: „Da die Person alleine handelte, habe ich im Impfzentrum ab sofort ein Vier-Augen-Prinzip vorgegeben, so dass immer zwei Personen gleichzeitig beim Umgang mit den Impfdosen und Aufziehen der Spritzen beteiligt sind.“ Der Fall sei für ihn zutiefst schockierend. Der Landkreis stehe seit dem Vorfall im engen Austausch mit dem niedersächsischen Gesundheitsministerium, dem Landesgesundheitsamt, dem Innenministerium und der Polizei.

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