Wie Russland schon in diesem Jahr impfen will
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Will, dass sein Zeitplan eingehalten wird: Russlands Präsident Putin Bild: Reuters
Selbstversuche und Zwangsverpflichtung: In Russland werden die Präparate gegen Corona in zweifelhaften Verfahren getestet, um den ambitionierten Zeitplan von Präsident Putin einzuhalten.
Im globalen Rennen um einen Corona-Impfstoff will Russland nicht fehlen – auch wenn es nur einen Bruchteil der Summen investieren kann, die in Peking, Washington und der EU ausgegeben werden. In einer Hinsicht ist Moskau seinen reicheren Konkurrenten tatsächlich voraus: So kühne Vorhersagen über den Zeitpunkt, zu dem eine Impfung zur Verfügung stehen wird, werden sonst nirgends gemacht. Schon Ende Juli könne ein Präparat für die breitere Anwendung bereitstehen, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko; andere Regierungsmitglieder haben versprochen, dass im Herbst mit der Impfung der Bevölkerung begonnen werde.
Den ambitionierten Zeitplan hatte Präsident Wladimir Putin im April vorgegeben: Er setze darauf, dass im September die Zulassung eines in Russland entwickelten Präparats gelinge, hatte er damals erklärt. Gleich drei verschiedene, auf soziale Gruppen abgestimmte Impfstoffe sollen bis Ende des Jahres in die Massenproduktion gehen; laut der stellvertretenden Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa arbeiten staatliche und private Labore in Russland an insgesamt 47 Impfstoffen.
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