In Bergamo stauen sich die Särge
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Bestatter schieben einen Sarg auf dem Hauptfriedhof von Bergamo. Bild: AFP
Für manche gibt es Intensivbetten, für andere nur noch ein einsames Ende in der Palliativabteilung. Bestattet wird im Halbstundentakt – ohne Angehörige. Das Corona-Drama in zwei italienischen Provinzen.
Nirgendwo in Italien sterben so viele Menschen an den Folgen des Coronavirus wie in den Provinzen Bergamo und Brescia im Nordosten der Lombardei. Wie ernst die Lage ist, lässt sich an den Triage-Bereichen erkennen, die in Isolierzelten vor den Eingängen zu den Krankenhäusern eingerichtet wurden. Hier müssen Ärzte angesichts knapper Ressourcen entscheiden, wer vorrangig behandelt wird.
Christian Salaroli, Narkosearzt an der Klinik „Papst Johannes XXIII.“ in Bergamo, beschrieb in einem Gespräch mit der Zeitung „Corriere della Sera“ die Arbeit seines Teams im Triage-Zelt jüngst wie folgt: „Wir entscheiden nach Alter und dem allgemeinen Zustand – wie in jeder Kriegssituation. Wenn jemand zwischen 80 und 95 Jahre alt ist und wegen atypischer beidseitiger Pneumonie große Atemprobleme hat, reservieren wir die wenigen noch vorhandenen Plätze in den Intensivstationen für Patienten mit größeren Überlebenschancen.
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