„Es sind eher die Angehörigen, die danach traumatisiert sind“
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Wenn sonst nichts mehr hilft: Ein Patient wird in Frankfurt über das ECMO-Verfahren versorgt. Bild: Lucas Bäuml
Intensivmediziner Bertram Huber betreut Corona-Patienten, deren Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert werden muss. Ein Interview über die riskante Behandlungsmethode.
Herr Huber, Sie sind Chefarzt Intensivmedizin am Sana-Herzzentrum Cottbus. Schon Ende der Achtzigerjahre haben Sie an der Universitätsklinik Freiburg erste Erfahrung mit dem damals in Deutschland neuen Verfahren der extrakorporalen Membranoxygenierung gemacht. Wann haben Sie gemerkt, dass dieses sogenannte ECMO-Verfahren in der Corona-Pandemie eine große Rolle spielen wird?
In der ersten Welle der Pandemie gab es in Brandenburg kaum Corona-Fälle, aber in der zweiten und dritten Welle sind wir voll getroffen worden. Mit steigenden Fallzahlen kamen dann die Anfragen von umliegenden Krankenhäusern, die wussten, dass wir uns mit der ECMO gut auskennen. Deshalb wurden gleich zu Beginn der zweiten Welle die ersten Patienten, die in einem extrem kritischen Zustand waren, von anderen Krankenhäusern zu uns verlegt. Seitdem wird innerhalb von zwei Tagen der nächste Patient angekündigt, sobald wir einen Patienten von der ECMO entwöhnen konnten.
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