Jenseits der Staubwolken
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Kampf gegen das Virus: Iranische Arbeiter richten ein Krankenhaus in einem Einkaufszentrum nordwestlich von Teheran ein. Bild: AFP
Die Gräber sind schon ausgehoben: Die Regierung in Iran wiegelt ab und empfiehlt Veilchenöl. Immer deutlicher zeigt das Virus die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit.
Wenn wir durch den aufgewirbelten Staub auf dem Schlachtfeld gen Horizont schauen, sehen wir nichts als Angst und Sorge, so weit das Auge reicht. Die durch die stümperhafte Führung auf diversen Ebenen offenbar gewordene Inkompetenz der iranischen Regierung, bisher eher als großer Makel wahrgenommen, hat sich mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus zu einem furchtbaren Strudel entwickelt.
Am 19. Februar bestätigten offizielle Stellen hierzulande, das Coronavirus habe Iran erreicht. Die Meldung kam allerdings erst, nachdem in der heiligen Stadt Ghom bereits zwei Menschen an der durch das Virus verursachten Lungenkrankheit gestorben waren. Als mit der Zeit auch landesweit Opfer zu beklagen waren, wurden Schulen und Universitäten in einigen Städten für eine Woche geschlossen, während Präsident Rohani am 25. Februar unverhofft ankündigte, in vier Tagen werde das öffentliche Leben im Lande wieder seinen normalen Gang gehen. Er fügte hinzu, es gehöre zu den Intrigen der Feinde Irans, Angst zu schüren, um das Land lahmzulegen. Wenig später bezeichneten andere Verantwortliche das Virus als eine Form der biologischen Kriegsführung, die sie ebenfalls dem externen Feind zuschrieben.
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