Wichtige Kennzahl : Corona-Ansteckungsrate steigt wieder – und liegt jetzt bei 1,0
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Die Zentrale des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Bild: Reuters
Nur wenn die Reproduktionszahl unter 1 liege, werde die Pandemie abflauen, hatte das Robert-Koch-Institut immer wieder betont. Nun hat sich die wichtige Kennzahl erhöht. Das RKI meldet 1144 Neuinfektionen.
Die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wieder gestiegen. Laut der am Montagabend veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr wieder einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0 (Datenstand 27.04. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.
Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.
Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen bei Corona-Maßnahmen deutlich gemacht, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können.
In Deutschland ist die Zahl der Infektionen um 1144 auf 156.337 gestiegen, wie das RKI mitteilt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle legt um 163 auf 5913 zu. Nach Schätzungen des RKI haben rund 114.000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.