Einreisen aus Deutschland verboten : Israel verschärft Einreisebestimmungen
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Ein Mann steht am Flughafen in Tel Aviv vor der Anzeigetafel. Die israelische Regierung hat die Einreisebestimmungen und die Maßnahmen für Wiederkehrer verschärft. Bild: AFP
Aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus weitet Israel die verschärften Einreisebestimmungen auf andere Länder aus – auch Deutschland ist davon betroffen. Andere Länder reagieren ebenfalls.
Aus Sorge vor der Ausbreitung des neuen Coronavirus hat Israel die bestehenden Einreisebestimmungen auf Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Spanien ausgeweitet. Israelische Rückkehrer müssten sich für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Touristen aus diesen Ländern dürften nicht einreisen, außer wenn sie glaubhaft beweisen könnten, dass sie die häusliche Quarantäne einhalten können. Diese Bestimmung soll ab Freitag, sieben Uhr, in Kraft treten. Internationale Konferenzen in Israel seien komplett verboten. Auch israelische Rückkehrer von internationalen Konferenzen müssten zwei Wochen in Heimquarantäne. Diese Bestimmungen gelten bereits für Reisende aus China, Thailand, Hongkong, Singapur, Macau, Südkorea, Japan und Italien. Touristen, die innerhalb der vergangenen 14 Tage Iran, Irak, Syrien oder Libanon bereist haben, dürfen nicht nach Israel einreisen.
Man werde Touristen, die sich in den letzten 14 Tagen im Iran, Irak, Syrien oder Libanon aufgehalten haben, die Einreise verweigern, hieß es zudem. Der Gesundheitsminister Jakov Litzman sagte, man werde Versammlungen mit mehr als 5000 Teilnehmern verbieten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus mittlerweile bei 15 Personen in Israel nachgewiesen. Tausende Israelis befinden sich nach offiziellen Angaben in häuslicher Quarantäne. Todesfälle wurden bisher nicht erfasst.
Die Touristenzahlen in Israel sind im Februar um ein halbes Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 344.000 gestiegen. Das geht aus am Mittwoch veröffentlichten Statistiken des israelischen Tourismusministeriums hervor. Die geschätzten Einnahmen aus dem Tourismus belaufen sich für Februar demnach auf umgerechnet 434 Millionen Euro. Bisher habe damit das Coronavirus zu keinem Einbruch der Zahlen geführt. Tourismusminister Jariv Levin warnte jedoch vor möglichen negativen Auswirkungen schon im März.
Angesichts der Ausbreitung des Virus verschärfen auch andere Länder ihre Maßnahmen. Italien verfügte am Mittwoch die Schließung aller Schulen und Universitäten bis Mitte des Monats, Saudi-Arabien stoppt alle Pilgerfahrten nach Mekka und Medina. Die Bundesregierung untersagte den Export von Schutzmasken und anderer Schutzausrüstung. Auch Russland erließ ein Ausfuhrverbot, in Frankreich sollen Schutzmasken nur noch auf Rezept ausgegeben werden. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte zuvor gewarnt, „wachsende Nachfrage, Hamsterkäufe und Zweckentfremdung“ von Masken und Schutzbrillen gefährdeten weltweit den Kampf gegen das neuartige Coronavirus.