Kampf gegen einen unbekannten Feind
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Klinik in Pavia: Hier wird „Patient eins“ behandelt. Bild: Enzo Lomonaco/ROPI
In der Klinik in Pavia ringt Italiens „Patient eins“ noch immer um sein Leben – und ganz Italien fiebert mit ihm. Warum erkrankte der junge und gesunde Mann so schwer an dem Virus, obwohl er zu keiner Risikogruppe zählt?
Die Suche nach „Patient null“ in Italien haben die Wissenschaftler faktisch aufgegeben. Es wird sich kaum mehr ermitteln lassen, wer wann wo das neuartige Coronavirus aus China nach Italien eingeschleppt hat. Viel spricht dafür, dass das Virus schon seit spätestens Ende Januar in der norditalienischen Region Lombardei präsent war, ehe am 20. Februar in der Klinik in Codogno erstmals ein Erkrankter positiv auf das Virus getestet wurde. Virologen haben ermittelt, dass der in Italien grassierende Erreger nur minimale Mutationen gegenüber dem chinesischen „Originalvirus“ aufweist, sich also von diesem fortentwickelt haben muss.
Kein Zweifel besteht indes über die Identität von „Patient eins“: Es handelt sich um einen 38 Jahre alten Mann namens Mattia, der aus Castiglione d’Adda stammt, einer Gemeinde von knapp 5000 Einwohnern in der Provinz Lodi, etwa 60 Kilometer südöstlich von Mailand gelegen. Der zuvor gesunde, überaus sportliche Mann liegt inzwischen auf der Isolierstation der Klinik San Matteo in Pavia südlich von Mailand. Er wird weiterhin künstlich beatmet. Sein Zustand bleibt kritisch. Das Ärzteteam wagt keine Prognose. Am zähen Kampf der Ärzte und Pfleger um das Leben von Mattia nimmt inzwischen die ganze Nation teil.
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