Tipps für den Alltag : Wie sich jeder vor dem Coronavirus schützen kann
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Eine mikroskopische Aufnahme des „U.S. National Institute of Health“ zeigt das neuartige Coronavirus. Die Probe wurde von einem Patienten isoliert. Bild: dpa
Die Informationsflut ist riesig, die Unsicherheit rund um den neuartigen Erreger auch. Unwissenheit schafft Hysterie. Fünf Fragen und Antworten zum Thema.
Die ganze Welt spricht über das Coronavirus Sars-CoV-2. Mehrere Länder haben die Grenzen geschlossen, der Flugverkehr ist stark eingeschränkt, Großveranstaltungen finden kaum noch statt, Bildungseinrichtungen sind geschlossen. In Deutschland steigt die Zahl der Infizierten. Es gibt erste Todesfälle. Wie schnell sich Sars-CoV-2 verbreitet, ist ungewiss. Wie geht man am besten mit einem Virus um, das sich von einer punktuellen Epidemie zu einer globalen Pandemie entwickelt hat?
1. Wie kann man sich schützen und was hilft nicht?
Generell sollten die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten werden. Nicht nur zum Schutz vor dem Coronavirus, sondern auch vor anderen Viruserkrankungen, wie der Grippe. Da das Coronavirus als Tröpfcheninfektion über Mund und Nase sowie als Schmierinfektion über Berührungen übertragen wird, ist ein regelmäßiges und gründliches Händewaschen wichtig. Das Robert Koch-Institut empfiehlt Mittel zur Handdesinfizierung mit nachgewiesener Wirksamkeit anzuwenden, also mit dem Wirkungsbereich 'begrenzt viruzid' (wirksam gegen behüllte Viren), 'begrenzt viruzid PLUS' oder 'viruzid'.
Taschentücher sollten nicht mehrmals verwendet werden. Falls keins zur Hand ist, sollte in die Armbeuge und nicht in die Handinnenfläche geniest werden. Die Ansteckungsgefahr ist hoch – ein Infizierter gibt das Virus im Durchschnitt an 1,8 bis 3,5 andere Menschen weiter. Mittlerweile ist die Zahl der Infektionen zu hoch, um Infektionsketten nachvollziehen zu können. Das Robert-Koch-Institut rät aus diesem Grund, soziale Kontakte einzuschränken.
Eine Grippeimpfung schützt zwar nicht vor dem Coronavirus, weil der Erreger Sars-CoV-2 ein anderer ist – eine Impfung ist aber vor allem für Risikogruppen (alte Menschen, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen) sinnvoll. Krankenhäuser und örtliche Gesundheitsbehörden könnten entlastet werden und tatsächlich Infizierte würden schneller identifiziert.
Bilder von Menschen, die sich mit Atemmasken vor einer Erkrankung schützen, kursieren im Internet. Die Schutzmasken sind nicht mehr nur in China Mangelware. Das Tragen ist allerdings umstritten. Atemschutzmasken waren ursprünglich für bereits infizierte Personen gedacht, um ihr Umfeld vor einer Ansteckung zu schützen. Sie mögen ein sicheres Gefühl vermitteln, in der Realität ist das aber anders. Nicht alle Maskentypen schützen vor einer Infektion – außerdem müssen sie etwa alle 20 Minuten ausgetauscht werden, um den optimalen Schutz zu gewährleisten – nämlich dann, wenn sie vom Atem feucht werden und nicht mehr vor Erregern schützen können. Clemens Wendtner, Leiter des Instituts für Tropenmedizin und Infektiologie an der München Klinik, plädiert dafür, die Masken dort einzusetzen, wo sie wirklich gebraucht werden, nämlich im ärztlichen und pflegerischen Bereich. „Das Maskentragen in Deutschland im öffentlichen Raum ist nicht sinnvoll“, sagt der Arzt.
Auch Lebensmittel aus China können weiterhin verzehrt werden, eine Infektion über importierte Ware ist unwahrscheinlich, da im Vorfeld eine Kontamination – also Besiedelung mit Erregern – stattgefunden haben und das Virus nach dem weiten Transportweg noch aktiv sein müsste. Ob das neuartige Coronavirus in flüssigem oder getrocknetem Material mehrere Tage überleben kann, ist unbekannt. Es liegen noch keine Fälle vor, in denen das geschehen ist. Das Bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit schreibt außerdem, dass das Virus hitzeempfindlich ist. Wer also ganz sicher gehen will, kann das Ansteckungsrisiko minimieren, indem er oder sie rohe Lebensmittel ausreichend erhitzt. Auch Post aus China kann weiterhin empfangen werden.