Coronavirus in Deutschland : Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter Marke von 500
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Eine Apotheke in Bayern Bild: dpa
Das RKI meldet knapp 69.000 Neuinfektionen binnen eines Tages – 16.000 weniger als vor einer Woche. Auch die Zahl der Todesfälle geht im Vorwochenvergleich zurück. Eine neue Omikron-Variante verbreitet sich schnell.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 485,7 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 502,4 gelegen (Vorwoche: 553,2; Vormonat: 1044,7). Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 68.999 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 85.073 registrierte Ansteckungen) und 164 Todesfälle (Vorwoche: 214) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
BA.2 weiter vorherrschend
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 25.661.838 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die seit Wochen in Deutschland stark dominierende Omikron-Subvariante BA.2 ist nach Daten des RKI weiter vorherrschend, während ein anderer Subtyp auf sehr niedrigem Niveau zugelegt hat. Der Anteil von BA.2 betrug nach einer Stichprobe von vorletzter Woche gut 97 Prozent, wie im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend ausgewiesen ist. Der zuvor für die meisten Ansteckungen verantwortliche Subtyp BA.1 liegt demnach weiter bei unter zwei Prozent.
Die relativ neu aufgekommenen Omikron-Sublinien BA.4 und BA.5 spielen nach den Daten bisher eine untergeordnete Rolle. Dennoch hat der Anteil von BA.5 sich in der vorletzten Woche im Vergleich zu der Woche davor auf 0,6 Prozent verdoppelt. BA.4 wird dagegen unverändert mit 0,1 Prozent gelistet. In Deutschland wird nur bei einem kleinen Teil positiver Proben das Erbgut komplett untersucht.
„Die aktuell besonders in Südafrika zu einem erneuten Anstieg der Covid-19-Erkrankungen führenden Omikron-Linien BA.4 und BA.5 wurden in den letzten Wochen auch zunehmend in Deutschland (hier vor allem BA.5) und anderen europäischen Ländern nachgewiesen“, schreibt das RKI. Aber: Aktuell gehe man nicht davon aus, dass die Verbreitung der Sublinien wieder zu einem starken Anstieg der Fallzahlen führe.Im Wochenbericht halten die Autoren außerdem fest, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche im Vergleich zu der davor weiter deutlich gesunken sei – nämlich um 21 Prozent. Viele Hospitalisierungsindikatoren und auch die Zahl der Todesfälle haben demnach zuletzt weiter abgenommen.
Mit knapp einer halben Million in der letzten Woche an das RKI übermittelten Covid-19-Fällen bleibe der Infektionsdruck aber noch immer hoch. Auch die Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung schätzt das RKI noch als „hoch“ ein. Vergangene Woche hatte das Institut seine Risikobewertung der aktuellen Corona-Lage in Deutschland um eine Stufe von „sehr hoch“ gesenkt.