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Australien, Israel und Japan : Neuinfektionen steigen stark an in mehreren Ländern

  • Aktualisiert am

In der Nacht zum Donnerstag tritt in der Metropole Melbourne auch eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Bild: AFP

In Australien und Israel ist die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie, ebenso in Hongkong. In Tokio fordert die Gouverneurin derweil die Einwohner auf, am Wochenende zu Hause zu bleiben.

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          Australien hat am Mittwoch einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten. Ein Großteil der Neuinfektionen wurden aus der Hauptstadt Melbourne im Bundesstaat Victoria gemeldet. Bereits vor zwei Wochen war in Victoria nach einem Anstieg der Infektionszahlen abermals ein sechswöchiger Lockdown verhängt worden.

          Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. „Am 9. Juni – vor nur sechs Wochen – haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können“, so der Fachmann. Der bisherige Höchststand war am 28. März mit 469 neuen Fällen vermeldet worden. In Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern stieg die Zahl der bislang bestätigten Corona-Infektionen damit auf knapp 13.000. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag bei 128.

          Mehr als 31.000 aktive Fälle in Israel

          So viele tägliche Neuinfektionen wie noch nie seit Beginn der Pandemie werden auch in Israel gemeldet. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 1977 neue Fälle gemeldet worden. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

          Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik, in den vergangenen Tagen wurde mehrfach gegen ihn demonstriert. Die Krise hat auch schwere Folgen für die Wirtschaft des Landes.

          Insgesamt wurden in Israel bislang 54.633 Infizierte registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 31.300, davon sind 259 schwer erkrankt. 430 Menschen sind bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

          Hongkong: „Kritischster Punkt“

          Auch in Hongkong haben die Behörden einen neuen Rekordanstieg bei den Corona-Neuinfektionen vermeldet. Am Mittwoch wurden in der chinesischen Sonderverwaltungszone 113 Ansteckungen festgestellt, ein neuer Höchstwert. Die Stadt habe damit „den kritischsten Punkt“ seit Beginn der Pandemie erreicht, warnte Gesundheitsministerin Sophia Chan. Sie appellierte an die Bewohner der Finanzmetropole, nur noch in Ausnahmefällen auf die Straße zu gehen.

          Hongkong war einer der ersten Orte außerhalb von Festland-China, an dem sich das Coronavirus ausbreitete. Die Stadt bekam die Krankheit zunächst gut unter Kontrolle. Ende Juni wurden in Hongkong keine Neuansteckungen mehr festgestellt. Im Juli stiegen die Infektionszahlen aber wieder an. Ärzte befürchten nun einen unkontrollierten Ausbruch in der dichtbesiedelten 7,5-Millionen-Einwohner-Stadt.

          Die Behörden haben daher neue strengere Auflagen erlassen, darunter eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab Donnerstag müssen auch in allen öffentlichen Gebäuden Masken getragen werden. Seit im Januar der erste Infektionsfall nachgewiesen wurde, haben die Hongkonger Behörden mehr als 2100 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 gemeldet, 14 Menschen starben.

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