Vor Corona hätten sich wenige ein Wartezimmer so vorgestellt: Abstand halten in einer Corona-Notfallpraxis in Oberstenfeld in Baden-Württemberg. Bild: Imago
Covid-19 hat alle anderen Krankheiten verdrängt. Operationen wurden verschoben, Ambulanzen geschlossen, Kranke blieben daheim. Die Schäden zeigen sich erst langsam. Und schon jetzt drängt eine wichtige Frage.
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Manchmal passiert es, dass ein Herzinfarkt ein Loch in die Wand zwischen linker und rechter Herzkammer reißt. Es geschieht nicht oft, extrem selten sogar und eigentlich erst sehr spät nach dem Infarkt. Aber wenn es passiert, dann ist es schlimm. Es macht die eh schon schlimme Lage bei einem Infarkt noch etwas dramatischer. Fast immer müssen Patienten mit dieser Komplikation operiert werden, und das Risiko, dabei zu sterben, liegt bei bis zu fünfzig Prozent.
Andreas Zeiher leitet die kardiologische Klinik an der Uniklinik in Frankfurt am Main, und eigentlich, so sagt er, kommt diese Komplikation so gut wie gar nicht vor. Einmal im Jahr vielleicht, schätzt er. Im März, April, als Deutschland im Corona-Lockdown war, hatten sie in Zeihers Klinik dann auf einmal drei Patienten mit solchen gerissenen Löchern in der Herzwand kurz hintereinander.
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