In Restaurants in ganz China verschwand Lachs von den Speisenkarten und aus den Regalen der Supermärkte. Bis heute hat sich der Markt nicht vollständig erholt. Bild: Picture-Alliance
Schweinshaxe und Lachs unter Verdacht
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China verteidigt den frühen Sieg über das Coronavirus. Einzelne Ausbrüche führt die Regierung auf Tiefkühlware zurück – aus dem Ausland. Gesundheitsbehörden halten eine Ansteckung über kontaminierte Verpackungen für unwahrscheinlich.
Schweinshaxe aus Deutschland, Rindfleisch aus Argentinien, Fisch aus Indonesien: Fast täglich berichten Chinas Behörden über Sars-CoV-2-Spuren auf Tiefkühlkost. Seit einer Woche gelten für die Einfuhren von tiefgefrorenen Lebensmitteln verschärfte Regeln. Sie müssen umfassend sterilisiert werden, bevor sie durch den Zoll gehen. Zudem werden vom Zoll eifrig Stichproben genommen. Von einer Ladung Heilbutt zum Beispiel wurden gerade 512 Proben ausgewertet. Eine davon fiel nach Zollangaben positiv aus. Für das Exportunternehmen heißt das: Eine Woche lang sind alle seine Waren von der Einfuhr nach China ausgenommen. Zudem müssen alle beteiligten Unternehmen Daten des Transportwegs von Tiefkühlkost seit kurzem auf einer Regierungswebsite hochladen. Dahinter steht die Sorge, dass Lagerarbeiter oder Markthändler sich über kontaminierte Verpackungen mit dem Coronavirus infizieren könnten.
Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt halten das für unwahrscheinlich. Es sei kein Fall einer entsprechenden Infektion bekannt, hieß es beim Bundesinstitut für Risikobewertung, nachdem chinesische Behörden nahegelegt hatten, dass ein Lagerarbeiter sich über eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe mit Corona infiziert haben könnte. Es gebe einen „breiten Konsens unter Experten“, dass eine solche Übertragung unwahrscheinlich sei, sagt eine Sprecherin des norwegischen Fischereiministeriums. Die Regierung in Oslo beschwerte sich in Peking, nachdem in China über norwegischen Lachs als Quelle für einen Corona-Ausbruch spekuliert worden war.
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