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Astra-Zeneca und Biontech : Arztpraxen dürfen Corona-Impfstoff bald auswählen

  • Aktualisiert am

Impfung in einer niedersächsichen Hausarztpraxis Bild: dpa

Von Ende April an können Arztpraxen wohl auswählen, welchen Impfstoff sie an ihre Patienten verimpfen wollen. Zur Auswahl sollen Astra-Zeneca und Biontech stehen. Amerika rechnet mit einer schnellen Wiederzulassung des Impfstoffs von Johnson & Johnson.

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          Arztpraxen dürfen offenbar künftig selbst entscheiden, welchen Corona-Impfstoff sie für ihre Patienten geliefert bekommen. Das berichtete die „Rheinische Post“ unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Dem Bericht zufolge teilte die KBV den Praxen mit, dass diese „den Covid-Impfstoff ab sofort impfstoffspezifisch“ ordern könnten.

          „Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen“, erklärte die KBV der Zeitung zufolge. Die neue Regelung soll erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai gelten, der Bund werde dafür Vakzine von Biontech/Pfizer und Astra-Zeneca bereitstellen. Die Bestellmenge pro Arzt sei für die besagte Woche auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 Astra-Zeneca-Dosen begrenzt.

          Der Apothekerverband Nordrhein begrüßte der Zeitung zufolge den Schritt. „So kann auch vermieden werden, dass Impfstoff in den Kühlschränken der Praxen liegen bleibt“, sagte Verbandschef Thomas Preis. „Wir werden aber den Ärzten raten, möglichst beide Impfstoffe zu bestellen“, fügte er hinzu.

          Der amerikanische Seuchenexperte Anthony Fauci geht davon aus, dass die amerikanischen Behörden schnell eine Entscheidung zum Vakzin von Johnson & Johnson (J&J) treffen werden. Der Impfstoff dürfte bald wieder verimpft werden, sagt der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Nach Meldungen über Thrombosefälle hatten die Behörden am Dienstag empfohlen, das Vakzin in den Vereinigten Staaten vorerst nicht weiter einzusetzen. Die Lieferungen an die Europäische Union wurden daraufhin ausgesetzt. Deutschland wartet auf zehn Millionen Dosen des Impfstoffs.

          Pfizer: Dritte Impfung nach zwischen sechs und zwölf Monaten

          Nach Einschätzung von Pfizer-Chef Albert Bourla könnte eine dritte Impfung als Auffrischung und anschließend eine jährliche Impfung notwendig werden. „Ein wahrscheinliches Szenario ist, dass es die Notwendigkeit einer dritten Dosis geben wird, irgendwo zwischen sechs und zwölf Monaten, und danach eine jährliche Neu-Impfung, aber all das muss noch bestätigt werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Pharmakonzerns dem Sender CNBC in einem am Donnerstag veröffentlichten, aber bereits Anfang April geführten Interview. Dabei spielten auch die Varianten von Sars-CoV-2 eine große Rolle.

          Andere Wissenschaftler und Pharma-Vertreter hatten sich bereits ähnlich geäußert. Pfizer und sein deutscher Partner Biontech sowie andere Hersteller untersuchen derzeit bereits die Wirkung von möglichen Auffrischungen ihrer Corona-Impfstoffe.

          Die amerikanische Seuchenbehörde CDC gibt die Auslieferung von inzwischen insgesamt 255,4 Millionen Impfdosen bekannt. Verimpft worden seien bislang 198,3 Millionen Dosen der Konzerne Pfizer/Biontech, Moderna und Johnson & Johnson, heißt es weiter. Bei 78,5 Millionen Amerikanern sei die Impfung abgeschlossen. In den Vereinigten Staaten leben etwa 328 Millionen Menschen.

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