Die unerkannte Ursache für Bluthochdruck
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Bluthochdruck ist nicht immer spürbar. Regelmäßiges Messen - beim Arzt oder zuhause - gibt Sicherheit darüber, wie es um den Blutdruck steht. Bild: dpa
Jeder dritte Deutsche leidet an Bluthochdruck. Auslöser muss nicht zwingend eine ungesunde Lebensweise sein. Häufig liegt eine hormonelle Störung vor, ohne dass die Betroffenen es wissen.
Besser hätte Renate Zieglers Leben nicht laufen können. Nach ihrer Scheidung lernte sie mit 51 Jahren Erich kennen, ihre große Liebe. Beide liebten Motorräder und machten ihre Leidenschaft zum Beruf. Gemeinsam betrieben sie in der Nähe von Nürnberg ein Motorradgeschäft. Renate Ziegler, die eigentlich anders heißt, arbeitete im Laden und kümmerte sich um ihre beiden Kinder aus erster Ehe. „Ich fühlte mich pudelwohl und voller Energie“, erinnert sie sich. „Trotzdem sorgte sich mein Lebensgefährte um mich, denn ich hatte ständig einen knallroten Kopf.“ Als beide eines Sonntags gemeinsam auf dem Sofa entspannten, überredete er sie, endlich mal den Blutdruck zu messen. Das Ergebnis war erschreckend: 220/170 mmHG.
Ihr Hausarzt verschrieb sofort Blutdrucksenker. Doch die brachten nichts. Renate Ziegler versuchte es mit einem anderen Präparat. Als auch das nicht die gewünschte Wirkung erzielte, probierte sie weitere aus. „Es war zum Verzweifeln, nichts half“, erinnert sie sich. So ging das 15 Jahre. Sie suchte verschiedenste Ärzte auf, bis endlich einer herausfand, was ihr fehlte: Ziegler litt am Conn-Syndrom, in der Fachsprache auch primärer Hyperaldosteronismus genannt. Ihr Blutdruck war hormonell bedingt zu hoch.
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