Keine Schnelltests am Berg : Corona-Fall im Lager am Mount Everest
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Rund 1000 Menschen halten sich im Basislager am Mount Everest auf. Bild: dpa
Nicht alle Wartenden im Basislager am Mount Everest halten sich an die Hygieneregeln. Nun gibt es den ersten bestätigten Corona-Fall.
Im Basislager des Mount Everest (8848 Meter) gibt es einen Corona-Fall. Ein norwegischer Expeditionsteilnehmer wurde positiv auf das Virus getestet. Er war mit Verdacht auf ein Höhenlungenödem per Hubschrauber in eine Klinik nach Kathmandu ausgeflogen worden, wo ein PCR-Test die Erkrankung bestätigte.
Es ist schwierig, Corona im Everest-Basislager (5370 Meter) zu diagnostizieren, denn die Symptome ähneln denen bei einem akuten Höhenlungenödem. Zudem verfügt die medizinische Station im Basislager nicht über Corona-Schnelltests.
Abstands- und Hygieneregeln oft nicht eingehalten
Offenbar liegt es im Ermessen der Expeditionsleiter und -teilnehmer, welchen Beitrag sie leisten, um einen größeren Corona-Ausbruch zu verhindern. „Regelmäßige Tests, strenge Hygieneprotokolle, kein Kontakt zu anderen Teams, Teamfremde, mit denen Kontakt nötig ist, werden getestet und nur draußen getroffen“ – so beschreibt der Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach die Verhaltensregeln für seine Expedition. Noel Hanna, ein Nordire, der sich ebenfalls im Basislager aufhält, sagte dem Magazin „Outside“, Abstands- und Hygieneregeln würden dort oft nicht eingehalten. Berichtet wird von Besuchen und Partys. Offenbar wiegen sich viele Bergsteiger in Sicherheit, weil sie bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen mussten, danach in Quarantäne waren oder geimpft sind.
Unterdessen versucht die nepalesische Regierung, einen Stau von Bergsteigern beim Aufstieg zu verhindern. Die Gruppen, deren Genehmigungen als erste ausgestellt wurden, sollen auch als erste aufsteigen dürfen. Insgesamt sollen nur zwischen 150 und höchstens 170 Menschen pro Gipfelversuch unterwegs sein dürfen. Dies könnte dazu führen, dass es wegen schlechten Wetters für spätere Gruppen keine Chance mehr gibt, den Gipfel zu erreichen. Spätestens Ende Mai stellen die Icefall Doctors, die den Weg durch den Khumbu-Eisbruch oberhalb des Basislagers mit Leitern und Fixseilen sichern, ihre Arbeit ein.
Für dieses Frühjahr hat die nepalesische Regierung bis Mittwoch schon 377 Permits für die Besteigung des Mount Everest erteilt. Derzeit halten sich mehr als 1000 Menschen im Basislager auf dem Khumbu-Gletscher auf. Auf der tibetischen Nordseite haben internationale Expeditionen in diesem Frühjahr keine Besteigungserlaubnis bekommen. Dort ist nur ein vierzigköpfiges chinesisches Team unterwegs.