https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gaffer-bespritzt-feuerwehrmann-handelte-nicht-strafbar-15290560.html

Aschaffenburg : Feuerwehrmann, der Gaffer bespritzte, handelte nicht strafbar

Feuerwehrleute am Donnerstag an dem Unfallort auf der Autobahn 3, an dem Gaffer mit Lösch-Wasser bespritzt wurden Bild: dpa

Gaffer blockieren eine Unfallstelle, ein Feuerwehrmann bespritzt sie daraufhin mit Lösch-Wasser. Eine Strafaktion, die laut Staatsanwaltschaft „menschlich und moralisch“ nachvollziehbar und nicht strafbar ist.

          1 Min.

          Der Feuerwehrmann, der am vergangenen Donnerstag „Gaffer“ mit Wasser aus dem Feuerwehrschlauch bespritzte, hat nicht strafbar gehandelt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg am Montag mit. Auf der Autobahn 3 bei Rohrbrunn im Landkreis Aschaffenburg waren bei einem schweren Verkehrsunfall drei Menschen ums Leben gekommen. Mehrere Lastwagenfahrer, die langsam an der Unfallstelle vorbeifuhren, hatten dabei mit ihren Mobiltelefonen Videos und Bilder von der Unfallstelle und auch der Leichname gemacht, die in dem Moment geborgen wurden.

          Karin Truscheit
          Redakteurin im Ressort „Deutschland und die Welt“.

          „Menschlich und moralisch“ sei die spontane Aktion des Feuerwehrmannes nachzuvollziehen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken am Montag. Die „Strafaktion“ sei spontan erfolgt, als die Lastwagenfahrer filmten, während die Feuerwehrleute mit der Bergung der Leichname und Versorgung der Verletzten beschäftigt waren. Doch sowohl Feuerwehr als auch Polizei seien sich einig, dass dieses Vorgehen „kein geeignetes Mittel“ in solchen Situationen darstelle. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, dass bislang keine Strafanzeige eines „Gaffers“ gegen die Feuerwehrleute wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr“ eingegangen sei. Die Staatsanwaltschaft spricht von „den Feuerwehrleuten“, da auf den Bildern nicht eindeutig zu sehen sei, ob es sich um ein und dieselbe Person handele.

          Es gebe aber keine Anhaltspunkte für eine strafbare Handlung. Die „Gaffer“ seien in der sehr langsam fahrenden Fahrzeugkolonne mit „geringem Spritzdruck“ besprüht worden. Es seien vor allem die geschlossenen Fenster der Beifahrerseite getroffen worden. Die jeweiligen Fahrer wurden danach von der Polizei angehalten und zur Anzeige gebracht. Es handelt sich nach Polizeiangaben überwiegend um die Ordnungswidrigkeit „Benutzen eines Mobiltelefons während der Fahrt“, die mit 100 Euro und einem Punkt in dem Fahreignungsregister in Flensburg geahndet werden kann.

          Weitere Themen

          Eine Stunde Dunkelheit für die Umwelt

          Earth Hour : Eine Stunde Dunkelheit für die Umwelt

          Die Earth Hour ist eine weltweite Aktion, mit der für den Klimaschutz geworben werden soll. Tausende Städte nehmen teil. Was es mit der Aktion auf sich hat, und welche Städte mitmachen.

          Topmeldungen

          Joshua Kimmich im Interview : „Auf Strecke reicht das nicht“

          Der Führungsspieler der DFB-Elf sagt im Interview, was die Kapitänsbinde ihm bedeutet, wie das wiederholte Scheitern seiner Generation ihn plagt und was sich am Bewusstsein der Nationalspieler vor der Heim-EM ändern muss.
          Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) beim Stockacher Narrengericht im Februar

          Wolfgang Kubicki : Der FDP-Mann für die Attacken

          Wolfgang Kubicki ist für die FDP wichtiger denn je. Wo andere in der Regierung Kompromisse machen müssen, macht er Krawall. Aber nicht nur.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.