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Mexiko : Drohne als Drogenkurier

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Bild: AP

Drohnen sind manchmal die besseren Drogenkuriere: Wenn sie gefasst werden, plappern sie nicht. Aber viel zuverlässiger sind sie auch nicht. In Mexiko ist jetzt eine Kurier-Drohne abgestürzt. Auch hierzulande ist das schon passiert.

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          Von den Segnungen, die Drohnen über die Welt bringen, profitieren nicht nur Hobbyfotografen und Paketzusteller. Auch die internationale Gemeinschaft der Drogenschmuggler hat die Vorteile von ferngesteuerten Flugrobotern für sich entdeckt. Nur an der Ausbildung ihrer Piloten muss sie noch arbeiten, wie der neueste Fall einer gescheiterten Zustellung wieder einmal zeigt.

          Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, ist eine Drohne auf ihrem Flug in die Vereinigten Staaten auf einem Parkplatz in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana abgestürzt. Laut örtlicher Polizei war die Drohne vermutlich überladen. An dem Fluggerät waren mehrere Pakete mit insgesamt drei Kilogramm der synthetischen Droge „Crystal Meth“ befestigt. Obwohl die Ware nicht beim Kunden ankamen, zeigt der Fall die Vorteile der neuen Liefermethode gegenüber Kurieren aus Fleisch und Blut – sie plappern nicht. Flugziel und Hintermänner konnten bislang nicht ermittelt werden.

          Nach Darstellung der Polizei von Tijuana waren schon früher Flüge von Drohnen mit Rauschgift in Richtung Vereinigte Staaten beobachtet worden. Wie ältere, ebenfalls gescheiterte Fälle aus Amerika, Irland und auch Deutschland zeigen, werden Drohnen nicht nur benutzt, um Ware über Grenzen zu schmuggeln. Auch Gefängnismauern lassen sich damit überwinden. So sollten etwa Ende vergangenen Jahres Drogen und Mobiltelefone per Flugroboter in die JVA Oslebshausen gelangen. Wie der „Weser Kurier“ damals berichtete, scheiterte der Versuch aber ebenfalls am mangelhaften Können des Steuermannes. Die Drohne zerschellte im Innenhof des Gefängnisses.

          Das Bundesjustizministerium wollte nach dem Vorfall nicht von einem neuen Trend sprechen. Ein Sprecher sagte: „Von Drohnen haben wir bisher nichts gehört.“ Die JVA Oslebshausen bleibt trotzdem lieber wachsam, wie der „Weser Kurier“ nach Bekanntwerden des Falls schrieb.  Nach Darstellung des Sprechers ist die JVA inzwischen auf die neuartige Bedrohung der Anstaltssicherheit eingestellt. Die Kontrollen seien intensiviert worden. „Wir haben außerdem unsere Mitarbeiter für das Problem sensibilisiert und sie dazu angehalten, gelegentlich mal einen Blick nach oben zu werfen“, sagte der Sprecher.

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