„ShareTheMeal“ : App soll syrische Kinder ernähren
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Mehrere Millionen Menschen, die durch den Konflikt in Syrien vertrieben wurden, sind auf Nahrungsmittel angewiesen. So auch im Flüchtlingslager Saatari in Jordanien. Bild: dpa
Eine Software aus Berlin hilft den Vereinten Nationen, den Hunger zu lindern. Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben seit Juni fast zwei Millionen Mahlzeiten finanziert. Jetzt soll die ganze Welt sammeln.
Mithilfe einer Smartphone-App des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen ist es nun möglich, hungernden syrischen Flüchtlingskindern zu helfen. Das Programm „ShareTheMeal“ bietet seit Mittwoch diese Möglichkeit. Mit zwei Klicks kann der Nutzer 40 Eurocents oder einen halben amerikanischen Dollar für eine Mahlzeit am Tag zu spenden.
„Einfach eine Mahlzeit zu teilen, bringt Menschen auf der ganzen Welt zusammen“, erklärte die Direktorin des Welternährungsprogramms, Ertharin Cousin. „Da dies jetzt auch digital möglich ist, kann die ,Generation Zero Hunger‘ unmittelbar aktiv werden, um den Hunger weltweit zu beenden.“
Erfolg im deutschsprachigen Raum
Die App war im Juni zunächst in Deutschland, Österreich und in der Schweiz an den Start gegangen. Dabei wurden bislang von 120.000 Anwendern 800.000 Euro für das Welternährungsprogramm gesammelt, mit dem 1,8 Millionen Mahlzeiten für Schulkinder in Lesotho im südlichen Afrika beschafft wurden.
Mit dem globalen Start sollen nun auch Kinder aus Syrien ernährt werden, die im Flüchtlingslager Saatari im Norden Jordaniens ausharren. „Fast sechs Millionen vertriebene Menschen in der Region sind auf Nahrungsmittelspenden angewiesen“, sagte Sebastian Stricker, Mitbegründer des Berliner Unternehmens „ShareTheMeal“, das die App für die Vereinten Nationen entwickelt hat.
20 Mal mehr Smartphone-Besitzer als hungernde Kinder
„Mit einem globalen Launch können nun Smartphone-Anwender in vielen Ländern der Erde hungrige Kinder unterstützen. Das Potential sei enorm: Weltweit gebe es 20 Mal mehr Smartphone-Besitzer als hungernde Kinder. In den 40 Cent pro Mahlzeit seien Transport- und Verwaltungskosten enthalten.
Das Start-up „ShareTheMeal“ ist als gemeinnützige GmbH organisiert. Das Unternehmen wurde kürzlich von der deutschen Zeitschriften- und Zeitungsbranche mit dem „Lead Award“ als „bestes Start-up“ ausgezeichnet. Die Initiative wird von freiwilligen Helfern und verschiedenen Unternehmen unterstützt.
Die kostenlose App „ShareTheMeal“ der Vereinten Nationen gibt es für iPhones und Android-Smartphones.