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World Press Photo 2022 : World Press Photo Awards 2022

Stummer Protest: Rote Kleider hängen an den Kreuzen, die an die Toten der Kamloops School in British Columbia gedenken. Bild: Amber Bracken

Aus den Gewinnerarbeiten der regionalen Preise kürte die Jury des World Press Photo Awards nun noch die Kategorien, Foto des Jahres, Geschichte des Jahres, das beste Langzeitprojekt und das beste freie Projekt.

          2 Min.

          Vor zwei Wochen gab die Jury der World Press Photo Awards die Gewinner ihres Wettbewerbes, aufgeteilt in verschiedene Regionen, bekannt. Nun folgen aus diesen Beiträgen die Gewinner des globalen Wettbewerbs. Das Modell der regionalen Unterteilung findet in diesem Format das erste Mal bei dem renommierten Fotowettbewerb statt.

          Ben Kuhlmann
          Bildredakteur.

          PHOTO OF THE YEAR

          Amber Bracken - Kamloops Residential School

          Stummer Protest: Rote Kleider hängen an den Kreuzen, die an die Toten der Kamloops School in British Columbia gedenken.
          Stummer Protest: Rote Kleider hängen an den Kreuzen, die an die Toten der Kamloops School in British Columbia gedenken. : Bild: Amber Bracken

          Amber Bracken hat schon in den regionalen Wettbewerben mit ihrem Bild das Foto des Jahres für Nord- und Zentralamerika gewonnen. Ihr Bild zeigt rote Kleider, aufgehängt an Kreuzen. Sie gedenken der Kinder, die an der Kamloops Indian Residential School gestorben sind.

          Im 19. Jahrhundert nahmen Kolonisten und Missionare in Amerika teils gewaltsam Schüler und Kinder von ihren Familien. Ziel war es, den jungen Menschen eine westlich geprägte Identität zu vermitteln. Dies sollte in Schulen, wie der Kamloops Indian Residential School, einer der größten in diesem ganzen System, geschehen. Bis zu 150 000 Schüler wurden so oft unter physischer und psychischer Gewalt gemaßregelt. Im Mai 2021 fand man mit spezieller Bodensensorik 215 Gräber rund um die Schule. Dieser Fund bestätigte nun mündliche Überlieferungen der Misshandlung.

          STORY OF THE YEAR

          Matthew Abbott - Saving Forests with Fire

          Conrad Maralngurra, von den Nawarddeken, entzündet trockenes Gras. Am Abend wird das Feuer sich von alleine löschen, wenn die Temperaturen sinken und die Nacht feucht wird.
          Conrad Maralngurra, von den Nawarddeken, entzündet trockenes Gras. Am Abend wird das Feuer sich von alleine löschen, wenn die Temperaturen sinken und die Nacht feucht wird. : Bild: Matthew Abbott
          Zwei Menschen gehen im Schein des Feuers auf der Suche nach Schlangen.
          Zwei Menschen gehen im Schein des Feuers auf der Suche nach Schlangen. : Bild: Matthew Abbott
          Eine Gruppe von Nawarddeken sucht im hohen Gras nach Schildkröten, um diese zu schützen, bevor sie die Fläche kontrolliert entzünden werden.
          Eine Gruppe von Nawarddeken sucht im hohen Gras nach Schildkröten, um diese zu schützen, bevor sie die Fläche kontrolliert entzünden werden. : Bild: Matthew Abbott
          Ein Schwarzmilan fliegt über eines der kontrollierten Feuer.
          Ein Schwarzmilan fliegt über eines der kontrollierten Feuer. : Bild: Matthew Abbott

          Indigene in Australien nutzen das sogenannte „cool burning“ um die Oberflächen von sehr trockenem Land langfristig vor größeren Bränden zu schützen. Die Nawarddeken im australischen Arnhemland nutzen diese Methode seit tausenden von Jahren, um ihre 1,39 Millionen Hektar Land zu schützen. Sie nutzen ihr traditionsreiches Wissen und zeitgemäße Technologie und helfen dabei auch CO2 einzusparen. Der Fotograf Matthew Abbott hat die Arbeit für National Geographic begleitet

          WORLD PRESS PHOTO LONG-TERM PROJECT

          Lalo de Almeida - Amazonian Dystopia

          Nachdem sie gegen den Belo Monte Staudamm am Fluss Xingu protestiert haben, wartet eine Gruppe der Munduruku am Flughafen von Pará, um weiter nach Brasilia zu reisen, um dort vor der Regierung zu sprechen.
          Nachdem sie gegen den Belo Monte Staudamm am Fluss Xingu protestiert haben, wartet eine Gruppe der Munduruku am Flughafen von Pará, um weiter nach Brasilia zu reisen, um dort vor der Regierung zu sprechen. : Bild: Lalo de Almeida
          Eine Frau und Kinder der Pirahã stehen am Trans-Amazonas Highway und hoffen auf Essen oder Trinken von den Vorbeifahrenden.
          Eine Frau und Kinder der Pirahã stehen am Trans-Amazonas Highway und hoffen auf Essen oder Trinken von den Vorbeifahrenden. : Bild: Lalo de Almeida
          Der im Bau befindliche Belo Monte Damm in Altamira, Pará im September 2013.
          Der im Bau befindliche Belo Monte Damm in Altamira, Pará im September 2013. : Bild: Lalo de Almeida
          Straßenhunde blicken auf das Fleisch einer Metzgerei in der früheren Goldgräberregion Altamira, Pará.
          Straßenhunde blicken auf das Fleisch einer Metzgerei in der früheren Goldgräberregion Altamira, Pará. : Bild: Lalo de Almeida
          In den Gebieten nahe des Trans-Amazons Highways kommt es, wie hier in Apuí, zu massiver Abholzung des Regenwaldes.
          In den Gebieten nahe des Trans-Amazons Highways kommt es, wie hier in Apuí, zu massiver Abholzung des Regenwaldes. : Bild: Lalo de Almeida
          Ein Mann der Quilombola-Community, einer Gemeinschaft von Afro-Brasilianern, liegt betrunken auf einer Bank. Viele der Vorfahren waren früher Sklaven und eine soziale Eingliederung ist bis heute nicht gelungen.
          Ein Mann der Quilombola-Community, einer Gemeinschaft von Afro-Brasilianern, liegt betrunken auf einer Bank. Viele der Vorfahren waren früher Sklaven und eine soziale Eingliederung ist bis heute nicht gelungen. : Bild: Lalo de Almeida
          Ein Junge ruht sich am Xingu Fluss aus. Um ihn herum sind im Wasser Stämme, die durch den Staudamm abgestorben sind.
          Ein Junge ruht sich am Xingu Fluss aus. Um ihn herum sind im Wasser Stämme, die durch den Staudamm abgestorben sind. : Bild: Lalo de Almeida
          Am Trans-Amazons Highway steht eine Werbetafel zur Unterstützung des Präsidenten Jair Bolsonaro.
          Am Trans-Amazons Highway steht eine Werbetafel zur Unterstützung des Präsidenten Jair Bolsonaro. : Bild: Lalo de Almeida

          Das Amazonasgebiet ist bedroht. Waldrodung, illegale Minen, Ausbeutung von Ressourcen und Infrastrukturprojekte nehmen unter der Politik von Jair Bolsonaro in Brasilien immer weiter an Fahrt auf. Seit 2019 schreitet die Zerstörung des Regenwaldes schneller denn je voran. Der Wald besitzt nicht nur eine große Biodiversität, er ist auch Lebensraum für über 350 indigene Stämme. Die Entwicklung wirkt sich massiv auf ihren Lebensraum und ihr ganzes Leben aus.

          WORLD PRESS PHOTO OPEN FORMAT

          Isadora Romero - Blood is a Seed

          Poster of Blood is a Seed (2021)
          Poster of Blood is a Seed (2021) : Bild: Isadora Romero
          Still from Blood is a Seed (2021)
          Still from Blood is a Seed (2021) : Bild: Isadora Romero
          Still from Blood is a Seed (2021)
          Still from Blood is a Seed (2021) : Bild: Isadora Romero
          Still from Blood is a Seed (2021)
          Still from Blood is a Seed (2021) : Bild: Isadora Romero
          Still from Blood is a Seed (2021)
          Still from Blood is a Seed (2021) : Bild: Isadora Romero

          Blood is a Seed (La Sangre Es Una Semilla) beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Samen, Kolonisation und dem stetigen Verlust von Ahnenwissen. Die Arbeit besteht multimedial aus digitalen und analogen Bildern die teilweise aus abgelaufen 35mm Filmen bestehen und im Nachhinein von Isadora Romeros Vater bemalt wurden.

          Isadora Romero bereist das Dorf ihrer Vorfahren Une in Cundinamarca, Kolumbien. Eine Reise in vergessen geglaubte Erinnerungen. Hier lernt sie viel über ihre Großeltern, die zu ihrer Zeit Wächter der Saaten waren und verschiedenste Arten von Kartoffeln anbauten.

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