Türsteherinnen in Nigeria : Von Frauen beschützt
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Enobong Udofia, 26 Jahre und Mitglied des Security-Teams Dragon Squad Limited, bewacht eine Beerdigung in Etinan, Nigeria. Bild: Temilade Adelaja/Reuters
Es sind große und starke Frauen, die im ausschließlich weiblich besetzten nigerianischen Security-Team Dragon Squad Limited arbeiten und für die Sicherheit von Veranstaltungen sorgen. Die Fotografin Temilade Adelaja hat sie besucht.
Lange Jahre haderte Emem Thomas mit ihrem Körper, denn den gängigen Schönheitsidealen entsprach er nie. Als Erwachsene fand sie dann allerdings eine Nische, in der große und starke Körper mehr als gefragt sind: den Bereich des Personenschutzes und der Sicherheit. Kurzerhand gründete sie im Jahr 2018 die Dragon Squad Limited, ein Team von ausschließlich weiblichem Sicherheitspersonal. „In meinem Team gibt es nur Plus-Size-Ladies“, erzählt sie.
Mittlerweile zählt Dragon Squad Limited 43 Mitglieder und arbeitet für unterschiedlichste Veranstaltungen, wie Feiern, Wahlkampfveranstaltungen, Beerdigungen und Klubs. Zusätzlich zu Walkie-Talkies, Stiefeln und dunklen Sonnenbrillen tragen die Frauen von Dragon Squad Limited auch immer Pfefferspray bei sich. Denn in diesem von Männern dominierten Bereich sei mit Belästigungen immer zu rechnen, meint Emem Thomas. „Aber wir sind darauf vorbereitet. Wir sind auch auf Männer vorbereitet, die auf uns heruntergucken“, sagt sie. Nigeria gehört zu den Ländern, in denen die meisten sexuellen Übergriffe auf Frauen gezählt werden. Dschihadistische Gruppen im Norden des Landes sind bekannt dafür, Mädchen und Frauen zu verschleppen und weiterzuverkaufen.
Emem Thomas glaubt an die Zukunft von weiblichem Sicherheitspersonal. Frauen würden Konflikte lösen, indem sie den Störenfrieden und Opfern zuhören würden. Dafür hätten Männer oft nicht die Geduld. „Ich sehe keinen Grund, warum man nicht auch Frauen eine Chance geben sollte“, sagt sie abschließend.