Der unerwartete Aufstieg der Krisenländer
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Die Akropolis in Athen Bild: Bloomberg
2010 begann in Griechenland die Euro-Schuldenkrise. Auch Irland, Portugal und Spanien traf es darauf. Mittlerweile hat sich die Situation wieder gebessert. Wie genau steht es heute um die vier Krisenländer?
Vor zehn Jahren begann die Euro-Schuldenkrise: Im Frühjahr 2010 steht Griechenland kurz vor einer Staatspleite. Im März sagen EU und Internationaler Währungsfonds (IWF) ein erstes Rettungspaket zu. Die Krise verschärft sich dennoch. Weitere Länder werden in den Strudel hineingezogen. Auch Irland und Portugal beantragten Hilfsgelder, Spanien tut das zumindest für seine Banken. Das Krisenkürzel PIGS (Portugal, Irland, Griechenland, Spanien) ist geboren. 2012 schafft es EZB-Präsident Mario Draghi, ein Auseinanderfallen des Euroraumes zu vermeiden, indem er „alle dafür nötigen Maßnahmen“ verspricht („Whatever it takes“). Das beruhigt die Lage kurzzeitig. 2015 kocht die Griechenland-Krise nach der Wahl des Sozialisten Alexis Tsipras zum Ministerpräsidenten wieder hoch, das Land steht kurz vor dem Euroaustritt. Mittlerweile hat sich in allen ehemaligen Euro-Krisenländern die Situation gebessert. Aber wie stabil ist die wirtschaftliche Lage wirklich? Ein Blick nach Griechenland, Irland, Portugal und Spanien.
Ein bisschen Hoffnung in Griechenland
In Griechenland tut sich was. Das erste Euro-Krisenland, das gleichzeitig am heftigsten getroffen wurde, produziert endlich wieder gute Nachrichten. Im vergangenen Jahr war der Aktienmarkt der erfolgreichste der Welt, die Kurse stiegen um 50 Prozent. Auch die Kurse der Staatsanleihen – ein Zeichen für die Solidität eines Landes – sind so stark gestiegen, dass die Rendite für Laufzeiten von zehn Jahren vor wenigen Tagen auf unter ein Prozent gefallen ist – so tief wie noch nie seit dem Eurobeitritt 2001. Und die Ratingagentur Fitch hat gerade die Kreditwürdigkeit des Landes um eine Stufe auf „BB“ angehoben. „Griechenland ist zurück!“, twitterte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis.
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