Corona-Verluste : Wie der größte Staatsfonds der Welt sein Vermögen schützt
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Trond Grande, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des norwegischen Staatsfonds Bild: Reuters
Der norwegische Pensionsfonds verbucht wegen der Pandemie einen Milliardenverlust. Doch er verfügt auch über einige Vermögensanlagen, die Gewinne bringen.
Der norwegische Pensionsfonds hat im ersten Halbjahr einen Verlust von umgerechnet fast 18 Milliarden Euro verzeichnet. Wie die norwegische Notenbank (Norges Bank) am Dienstag mitteilte, belief sich das Minus in der von der Corona-Pandemie geprägten ersten Jahreshälfte auf 3,4 Prozent. Das entsprach einem Fehlbetrag von 188 Milliarden norwegischen Kronen (17,9 Milliarden Euro). Der Pensionsfonds und größte Staatsfonds der Welt hatte zum 30. Juni einen Wert von umgerechnet knapp 990 Milliarden Euro. Davon entfielen fast 70 Prozent auf Aktien, 2,8 Prozent auf nicht börsennotierte Immobilien und 27,6 Prozent auf festverzinsliche Titel.

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Die Aktienbestände führten im ersten Halbjahr zu einer negativen Rendite von 6,8 Prozent und Immobilien zu minus 1,6 Prozent. Dagegen trugen Anleihen eine positive Rendite von 5,1 Prozent bei. „Auch wenn sich die Märkte im zweiten Quartal gut erholt haben, sehen wir uns weiterhin mit einer hohen Unsicherheit konfrontiert“, sagte Trond Grande, stellvertretender Vorstandschef des Pensionsfonds. Im Aktien-Portfolio des Fonds brachten Investitionen in Technologiekonzerne die größte Rendite (14,2 Prozent), während Öl- und Gaskonzerne (minus 33,1 Prozent) sowie Finanzunternehmen (minus 20,8 Prozent) am schlechtesten abschnitten.
Grande sprach sich auf der Telefonkonferenz für mehr Klarheit bezüglich der Nachfolgeregelung von Vorstandschef Yngve Slyngstad aus. Dieser hatte vor einem Jahr seinen Rücktritt angekündigt. Als sein Nachfolger galt der Hedgefondsmanager Nicolai Tangen. Aber nach einem Skandal rund um einen Rückflug aus den Vereinigten Staaten in einer von ihm gecharterten Boeing, an dem auch Slyngstad teilnahm, wird Tangen in Norwegen sehr kritisch gesehen. Norwegens Pensionsfonds stellt selbst in seiner Anlagepolitik hohe Ansprüche an Nachhaltigkeit und gute Unternehmensführung.