Wenn der Supermarkt zur Bank wird
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Immer weniger Menschen nutzen Bankautomaten – dafür kann man im Supermarkt Geld an der Kasse abheben. Bild: dpa
Filialen schließen, Geldautomaten sind teuer: Banken versuchen nun, aus der Not eine Tugend zu machen, und bieten immer mehr Services an der Kasse an. Doch nicht alle Leistungen sind ein Schnäppchen im Supermarkt.
Die besten Ideen kommen einem wohl doch in der Badewanne. Zumindest dann, wenn man der Erzählung von John Shepherd-Barron glauben darf. Der Schotte gilt als Erfinder des Geldautomaten – der „einzigen nützlichen Innovation der Finanzbranche seit Jahrzehnten“, wie der ehemalige Chef der amerikanischen Notenbank Fed Paul Volcker im Jahr 2009 urteilte. Volcker war damals verärgert, weil Banken mit hochriskanten Produkten die Finanzwelt nahe an den Abgrund geführt hatten. Und trotzdem ist der Geldautomat noch heute für viele Verbraucher der einzige physische Kontakt zur Bank.
Doch es schließen nicht nur immer mehr Filialen, auch die Geldautomaten werden weniger. Das liegt auch daran, dass sie immer seltener genutzt werden. So hat die ING jüngst ermittelt, dass ihre Kundinnen und Kunden im Jahr 2019 noch 3,7 Mal im Monat an einen Geldautomaten gegangen sind. Inzwischen sind es nur noch 2,4 Mal im Monat. Hinzu kommt: Die Automaten sind sehr teuer. Ein modernes Gerät koste die Banken bis zu 25.000 Euro im Jahr, sagte etwa Jürgen Gros, der ehemalige Chef des Bayerischen Genossenschaftsverbands, zu dem die Volks- und Raiffeisenbanken gehören. Andere Berechnungen waren deutlich konservativer und gingen nur von 10.000 Euro im Jahr aus.
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