Katholiken setzen auf Private Equity
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Der Dom ist geschlossen:Vielen in der Kirche ist das Beteiligungsgeschäft suspekt, zum Beispiel dem Erzbistum Köln. Bild: Daniel Pilar
In der Altersvorsorge der katholischen Kirche steigt die Bedeutung der Finanzinvestoren – dabei ist das anderswo in der Kirche verboten. Ihre wichtigste Versorgungskasse hat ihre Investitionen weiter ausgebaut.
Obwohl intern umstritten, spielen Finanzinvestoren eine zunehmende Rolle in der Altersversorgung der katholischen Kirche. Die bedeutendste Versorgungskasse für Beschäftigte in katholischen Einrichtungen hat ihre Investitionen in Private Equity ausgebaut. Das ist dem jüngsten Geschäftsbericht dieses maßgeblichen Fonds zu entnehmen, der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen Deutschlands (KZVK) in Köln. Dies, obwohl die Anlage in Private Equity andernorts in der katholischen Kirche untersagt ist: etwa im Bistum Hildesheim und im Erzbistum Köln.
Im Jahr 2019 neuangelegtes Geld sei nach Anlageklassen und Regionen weiter gestreut worden, heißt es im KZVK-Geschäftsbericht. Zum einen habe sich der Bestand an Aktien global erhöht. „Weiter ausgebaut wurden auch die Investitionen in Private Equity, Infrastruktur und Immobilien und deren regionale Streuung, auch außerhalb Europas.“ Insgesamt hatten die Private-Equity-Beteiligungen Ende vergangenen Jahres 450 Millionen Euro Marktwert, wie der Vorstandsvorsitzende Ulrich Mitzlaff erläutert. Sie machten damit 1,8 Prozent des Gesamtportefeuilles aus, nach 1,5 Prozent drei Jahre zuvor. Zum Ende des zweiten Quartals dieses Jahres stieg der Wert auf 490 Millionen Euro, entsprechend 1,9 Prozent. Die KZVK investiert dabei in Dachfonds, die ihr Geld in Private-Equity-Fonds stecken, die ihrerseits Unternehmen erwerben.
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