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EZB : Weiter geht’s

EZB in Frankfurt: Am 15. Juni steht die nächste Zinsentscheidung an. Bild: dpa

Das Lob von der Geburtstagsparty, ein „Anker der Stabilität“ zu sein, wird sich die EZB erst wieder verdienen müssen.

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          So, nun hat die EZB ihr Jubiläum, das 25-jährige Bestehen ausgiebig gefeiert. Doch zum Ausruhen ist keine Zeit.

          Am 15. Juni, also in drei Wochen, steht die nächste Zinsentscheidung an. Die Inflationsrate im Euroraum ist mit 7 Prozent immer noch viel zu hoch. Das ist ein ernstes Thema. Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Notenbank die Zinsen weiter anheben muss.

          So, wie es im Moment aussieht, stehen im Juni und im Juli weitere Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte an. Die Sparer wird es freuen: Schon rechnen die ersten Fachleute damit, dass die Tagesgeldzinsen mancher Banken bald die Grenze von 4 Prozent überschreiten könnten.

          Doch je mehr die Notenbank die Zinsen anhebt, desto stärker werden auch die unangenehmen Folgen der geldpolitischen Straffung zu spüren sein. Die EZB drosselt die Nachfrage, das bremst das Wachstum. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass die Zustimmung zu Zinserhöhungen nicht mehr so einhellig sein wird wie noch im vorigen Jahr. Wie man das aus den Vereinigten Staaten kennt, werden bald die Diskussionen einsetzen, wann die EZB eine Pause einlegen sollte.

          Doch wenn die Inflation sich als so hartnäckig erweist, muss die Geldpolitik noch hartnäckiger sein. Aus der Geschichte weiß man, dass die Bekämpfung der Inflation oftmals auf den letzten Prozentpunkten besonders schwer wird. Das Lob von der Geburtstagsparty, ein „Anker der Stabilität“ zu sein, wird sich die EZB erst wieder verdienen müssen.

          Christian Siedenbiedel
          Redakteur in der Wirtschaft.

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