Wegen Halving : Warum der Bitcoin-Kurs steigt
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Symbolische Bitcoin-Münzen Bild: Reuters
Die älteste und bekannteste Digitalwährung befindet sich wieder einmal auf Rally-Kurs. Was steckt dieses Mal dahinter?
Die älteste und bekannteste Digitalwährung befindet sich wieder einmal auf Rally-Kurs. Am Wochenende kostete ein Bitcoin erstmals seit Oktober des Vorjahres wieder mehr als 10.000 Dollar. Damit steigt die Marktkapitalisierung auf mehr als 180 Milliarden Dollar. Noch Mitte Dezember kostete ein Bitcoin zeitweise 6500 Dollar bei einer Marktkapitalisierung von rund 120 Milliarden Dollar.
Im Windschatten von Bitcoin legten auch andere Digitalwährungen zu. Die zweitgrößte Digitalwährung Ethereum kostete mit knapp 230 Dollar so viel wie zuletzt im Sommer und war damit rund 25 Milliarden Dollar wert – ein Plus von 50 Prozent in diesem Jahr. Die drittgrößte Digitalwährung Ripple kostete mir rund 28 Cent so viel wie zuletzt im November und war mit 12 Milliarden Dollar bewertet. Alle Digitalwährungen zusammen kommen auf eine Marktkapitalisierung von 283 Milliarden Dollar. Das zeigt vor allem, dass die Dominanz des Bitcoin wieder stark zugenommen hat. Lag der Anteil von Bitcoin an der Marktkapitalisierung Anfang des Jahres 2018 noch bei 33 Prozent, so sind es heute wieder knapp zwei Drittel.
Der neuerliche Preissprung erklärt sich durch das so genannte „Halving“. „Halving“, auf gut deutsch Halbierung, bezieht sich auf die Belohnung für das Erstellen von Bitcoin. Die „Miner“, de Bitcoin sozusagen fördern, prüfen mit ihren Rechnern die Blöcke, in denen die Bitcoin-Transaktionen gespeichert werden. Aktuell dauert so eine Transaktion rund 10 Minuten. Zum Vergleich: Bei Ethereum sind es aktuell zum Beispiel nur 13 Sekunden. Das zeigt die Schwäche des Bitcoin-Netzwerkes.
Für jeden geprüften Block erhielt man früher 50 Bitcoin, mittlerweile sind es nur noch 12,5. Ab Mai werden es dann nur noch 6,25 Bitcoin. Aktuell werden am Tag 1800 Bitcoin ausgegeben, im Mai werden es dann voraussichtlich nur noch 900 sein. So wird das Angebot künstlich verknappt, um die Inflation der Währung zu verhindern. Das heißt aber auch, dass jeder Bitcoin wertvoller wird, worauf momentan die Investoren setzen.
Aktuell sind rund 18 Millionen Bitcoin im Umlauf, das sind 85 Prozent aller Bitcoin, die erstellt werden können. Satoshi Nakamoto, der das Konzept hinter Bitcoin entwickelt hat, hat dafür gesorgt, dass ab 21 Millionen Bitcoin keine weiteren mehr erstellt werden können. Die nächsten „Halvings“ stehen mutmaßlich 2024 und 2028 an. Ab einem gewissen Punkt sollen sich die Miner dann nur noch über die Transaktionsgebühren finanzieren. Aktuell liegen die Transaktionsgebühren bei rund 0,83 Dollar. Bei rund 320.000 Transaktionen, die momentan innerhalb eines Tages abgewickelt werden, lassen sich so am Tag knapp 266.000 Dollar verdienen.