Wie viel Dax-Chefs in der Krise verdienen
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Will auf einen Teil seines Gehalts verzichten: der Vorstandschef von Daimler, Olla Källenius Bild: Reuters
Auch die Vorstände von Dax-Konzernen leiden unter der Pandemie. Eine exklusive Berechnung für die F.A.S. zeigt: Darben müssen sie trotzdem nicht. 2021 sind sogar Gehaltssprünge drin. Zumindest für Frauen.
Es wirkte wie eine noble Geste. Als im Frühjahr des vergangenen Jahres die Seuche übers Land kam, die Aktienkurse einbrachen und viele Unternehmen vor dem zitterten, was da kommen würde, da reagierten viele Dax-Vorstände sensibler, als man es für möglich gehalten hätte. Nicht wenige kündigten an, ob der schweren Zeiten, die nun bevorstünden, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Unter anderem der Vorstandschef von Daimler, Olla Källenius, der CEO von SAP, Christian Klein, und der damalige Continental-Chef Elmar Degenhart erklärten sich dazu bereit. Nicht nur die Belegschaft leide unter den Corona-Folgen, sondern auch die Leute an der Spitze, so die beabsichtigte Botschaft.

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Doch wie stets, wenn etwas gut klingt, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. In nicht wenigen Fällen betraf der Verzicht nämlich nur einen Teil des Grundgehalts der Vorstandsvorsitzenden. Anders als bei normalen Angestellten macht dieses Grundgehalt im Schnitt lediglich etwa 30 Prozent der gesamten Vergütung eines Dax-Vorstandes aus. Die restlichen 70 Prozent beziehen sie aus anderen Quellen – aus kurzfristigen Bonuszahlungen und aus längerfristigen Prämien. Topmanager vor allem nach Leistung zu bezahlen ist grundsätzlich ein Gedanke, der einiges für sich hat. Aber so in Relation gesetzt, ist der Verzicht auf einen Teil des Grundgehalts weit weniger spektakulär, als er sich anhört.
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