Warum Fondsmanager chancenlos sind
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Bild: Soner Aktas
Oft behaupten Fondsmanager: In unruhigen Zeiten sei das Geld besser bei ihnen aufgehoben als bei ETFs. Doch das stimmt nicht. Ein Gastbeitrag.
Es klingt höchst plausibel: In ruhigen Zeiten mit prosperierenden Finanzmärkten sei passives Investieren via ETFs erfolgversprechend. Sobald jedoch Hektik auf den Märkten aufkomme, schlage die Stunde des aktiven Fondsmanagements. Nur dieses bringe das Geld der meist unerfahrenen Privatanleger vergleichsweise sicher durch Crashs und Krisen. Hingegen sei passiv angelegtes Geld – zum Beispiel in Form von ETFs, die einen Index abbilden – „dummes Geld“. So angelegte Mittel können erstens nicht den Markt schlagen, sondern werden stets nur eine marktdurchschnittliche Rendite erbringen. Zweitens kümmere sich beim passiven Investieren eben niemand um das Geld der Anleger. Folglich sei dieses schutzlos und gerade in unruhigen Zeiten auf Gedeih und Verderb den wechselhaften Marktlaunen ausgeliefert. So weit das Narrativ.
Dieses Narrativ spricht die wichtigsten Emotionen der Anleger an. Es aktiviert nämlich gleichzeitig sowohl die Angst- als auch die Gierzentren im Gehirn. Kein Wunder also, dass die große Gruppe von Crashpropheten, Fondsmanagern und Vermögensverwaltern keine Phase erhöhter Marktschwankungen verstreichen lässt, ohne das Narrativ von der Überlegenheit aktiven Anlagemanagements wieder auferstehen zu lassen.
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