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Fed-Ethikregeln : Ohne Vertrauen

Das Federal Reserve Gebäude in Washington Bild: Reuters

Die Fed vertraut ihren Amtsträgern offenbar nicht. Neue Regeln für den Handel mit Wertpapieren bringen dies zum Ausdruck. Eigentlich sollte Wunschkandidaten für öffentliche Ämter Anständigkeit unterstellt werden.

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          Die US-Notenbank Federal Reserve hat für ihr Spitzenpersonal die Regeln für den Handel mit Wertpapieren verschärft. Sie dürfen nur noch in breit diversifizierten Anlageformen investieren, müssen an der Anlage ein Jahr festhalten und sich die Transaktion genehmigen lassen. Die Maßnahmen folgen einer Skandalisierung von erlaubten Transaktionen. Es fehlen jegliche Belege, dass die Entscheidungen der zurückgetretenen Zentralbanker beeinflusst waren durch ihre Transaktionen.

          Die Fed bekämpft nicht Fehlverhalten, sondern einen Eindruck, der entstehen könnte – etwa weil die Demokratin Liz Warren Munition für ihre Absicht braucht, die Fed-Führung sturmreif zu schießen. Warum aber der Handel mit Johnson & Johnson- oder Amazon-Aktien, die sich unabhängig von Geldpolitik entwickelt haben, verboten wird, ist unklar. Eher beeinflusst die Fed ganze Märkte, die von Anlageformen repräsentiert werden, auf welche die Notenbanker zurückgeworfen sind.

          Man wird sich fragen müssen, wie viel Vertrauensvorschuss man Wunschkandidaten für öffentliche Ämter gewährt. Leute, denen man nicht vertraut, sollte man nicht bestellen. Der Rest hat einen Anspruch darauf, dass man ihnen Anständigkeit unterstellt.

          Winand von Petersdorff-Campen
          Wirtschaftskorrespondent in Washington.

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