Rubenstein, Kravis, Roberts: Pioniere der Beteiligungsbranche ziehen sich aus dem Tagesgeschäft zurück. Manche von ihnen werden philosophisch – oder gar melancholisch. Das verändert die Szene.
Vielleicht noch nie hat Private Equity so viel über das große Bild der Politik gesprochen. Auf der Messe „Super Return“ blickt man mit Sorge auf die derzeitigen Krisen.
Guy Hands gilt als ein Rambo der Beteiligungsbranche, doch nun wird er sentimental: Er spricht vom Ende einer goldenen Ära, bedrohtem Frieden und von einer Welt, in der die Unsicherheit normal ist.
Jahrelang hat die Citigroup um den Musikkonzern EMI gerungen. Jetzt hat sie ihn - und muss sich etwas einfallen lassen. Der glitzernde Popkonzern ist für beide Seiten zum Milliardengrab geworden.
Der Gerichtsprozess um den Verkauf des Musikkonzerns EMI gibt einen seltenen Einblick in die Geschäftspraktiken der Geldbranche kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Aussage steht gegen Aussage - ein schlechtes Geschäft war der Deal für beide Seiten.
Viele Übernahmen aus den Jahren vor der Krise werden nun auf mögliche Nachforderungen überprüft. Streit in aller Öffentlichkeit ist selten in der verschwiegenen Private-Equity-Branche, die ihre Kämpfe bevorzugt in Konferenzräumen austrägt.
Das Traditionsunternehmen EMI ist zum Spielball von Finanzjongleuren und Bankern geworden. Ihre Machtkämpfe bedrohen die Existenz des britischen Musikkonzerns, der Musikstars wie die Beatles, Coldplay oder Pink Floyd vertreibt.
Die Plattenfirma EMI ist eine Legende: In ihren Studios entstanden Alben der Beatles und Pink Floyd. Doch nach jahrelangen Sparrunden ist die Firma nur noch ein Schatten ihrer selbst. Eine Leidensgeschichte.
Die Technik hat das Geschäft mit der Musik von Grund auf verändert und auch im 21. Jahrhundert kann man noch viel Geld verdienen. Die Schallplatte wird durch Heimcomputer ersetzt, die Plattenläden durch Internetplattformen - letztere boomen unaufhaltsam.
Finanzinvestor Guy Hands setzt auf einen riskanten Kurs zur Sanierung von EMI. Als Reaktion auf seinen Sparkurs kündigten ihm bereits Paul McCartney und „Radiohead“ die Gefolgschaft. Die Rolling Stones könnten folgen.
Der Finanzplatz London kämpft angesichts wachsender Steuerlasten, schlechter Infrastruktur und hoher Lebenshaltungskosten mit Problemen. Nicht nur Yahoo, Google und Microsoft siedeln ihre Europazentralen stattdessen lieber in der Schweiz an.
Bei EMI setzt sich der Exodus prominenter Künstler fort. Jetzt muss der britische Musikkonzern den Wechsel der wirtschaftlich erfolgreichsten Band zum Rivalen Universal fürchten: Die Rolling Stones drohen damit, sich von EMI zu trennen.
Beim Musikkonzern EMI läuft es nicht mehr rund. Die Umsätze schrumpfen und das Unternehmen droht mit dem Abbau von 2000 Stellen. Die Stars der britischen Musikszene sind empört, Robbie Williams will sein fertig produziertes Album vorerst nicht bei EMI veröffentlichen.
Die Musikindustrie stirbt einen Tod auf Raten. Der kriselnde Musikkonzern EMI hat einen radikalen Sparkurs angekündigt. Vor allem die Marketing-Budgets sollen zusammengestrichen werden. Das ist an Absurdität kaum zu übertreffen.
Die Deutsche Annington ist mit 230.000 Wohnungen das größte deutsche Wohnungsunternehmen. Keimzelle der Gesellschaft sind die 150.000 Werkswohnungen des Energieversorgers Eon, die der Finanzinvestor Terra Firma im Jahr 2005 erwarb.
Die Beteiligungsgesellschaft Terra Firma will hierzulande mehr investieren. „Der Schwerpunkt des europäischen Private-Equity-Markts wird sich von Großbritannien nach Deutschland verschieben“, glaubt Vorstandschef Hands.
Guy Hands läßt sich nicht schrecken. Und so irritieren den eingefleischten britischen Unternehmer polemische Debatten in Deutschland, in denen seine Branche als Schwarm unwillkommener Heuschrecken verteufelt wird, keineswegs.
Private Equity - der Begriff stand in den 90er-Jahren für hohe Renditen. Die Zeiten sind allerdings längst vorbei, denkt Matthew Lynn von Bloomberg News und belegt das an einem Beispiel.