Streit um Mitbestimmung : IG Metall muss bei N26 einspringen
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Es herrscht Streit bei N26. Bild: dpa
Der Streit bei der Digitalbank eskaliert: Das Management spricht davon, das durch die Gewerkschaft eine „faire Wahl beeinträchtigt“ werde. Zudem wurde noch die Polizei gerufen.
Das Ringen um eine Mitarbeitervertretung der Smartphone-Bank N26 geht in die nächste Runde. Nachdem am Donnerstag schon für die knapp 400 Angestellten der N26 Operations GmbH ein Wahlvorstand gewählt wurde, wurde am Freitag auch für die N26 GmbH ein Wahlvorstand gewählt Diesen benötigt man für die spätere Betriebsratswahl. Doch das Management von N26 hatte gegen beide Veranstaltungen einstweilige Verfügungen erlassen. Zur ersten Veranstaltung erwirkte sie eine einstweilige Verfügung gegen die sechs Initiatoren der Versammlung im Berliner Hofbräu. Daraufhin sprang die Gewerkschaft Verdi als Veranstalter ein.
Für den Freitag erwirkte N26 eine einstweilige Verfügung gegen Verdi. Hier sprang nun die IG Metall als Veranstalter ein. Dabei soll der Andrang noch größer als am Donnerstag gewesen sein, als 50 Angestellte auf der Veranstaltung waren, wie „Finance Forward“ berichtete. So wurde sogar die Polizei zum Veranstaltungsort gerufen, um die Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen. Von wem, blieb unklar. Diese hätten jedenfalls nichts zu beanstanden gehabt. Offiziell ging es bei der einstweiligen Verfügung laut einem Sprecher von N26 um das mangelhafte Hygienekonzept, dagegen sprechen aber sowohl Worte als auch Taten des Managements.
Die Verantwortlichen hätten schon länger von dem Treffen gewusst, doch nie Bedenken geäußert – bis zur einstweiligen Verfügung. Außerdem hieß es in einer ersten E-Mail des Managements, dass ein Betriebsrat „gegen fast alle Werte, an die wir bei N26 glauben“, stünde. In einer Nachricht vom Freitag hieß es dann: „Noch eine Gewerkschaft (IG Metall) versucht, eine faire, gut geplante Wahl eines Wahlvorstands für den Betriebsrat bei N26 zu beeinträchtigen.“ Außerdem wurde kurzfristig just zur ersten Versammlung ein paralleles Treffen angesetzt. Es solle um eine alternative Mitarbeitervertretung gehen, hieß es. Diese solle dann für alle Märkte und nicht nur für Deutschland zuständig sein. Zudem halte man die Wahlperiode für zu lang.