In Schwellenländern müssen Anleger vorsichtig sein
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Indien ist eines der Schwellenländer, dessen Schuldenlast beim derzeit starken Dollar potentiell auf den wirtschaftlichen Aufstieg drücken kann. Bild: AFP
Für einen Einstieg kann es für Investoren noch zu früh sein. Die Währungen werden stärker unter Druck geraten, wenn Amerikas Notenbank die Zügel weiter anzieht. Das hätte Konsequenzen für die Länder.
Mit Kapitalanlagen in Schwellenländern sind Investoren in diesem Jahr schlecht gefahren. Allerdings überzeichnen die Verluste der türkischen Lira, die seit Jahresanfang 40 Prozent an Wert verloren hat, oder des argentinischen Pesos, der mit mehr als 50 Prozent im Minus liegt, das Ausmaß. Der auf die wachstumsstarken Länder ausgerichtete Aktienindex MSCI World Emerging Markets hat in diesem Jahr 8 Prozent verloren, was angesichts der Kursgewinne in den vorangegangenen Jahren noch keine Schwellenländerkrise darstellt. Das zeigen auch die Staatsanleihen, deren Entwicklung der JP Morgan Emerging Markets Global Bond Index widerspiegelt: Mit einem Rückgang von 6 Prozent ist auch hier kein Ausverkauf festzustellen.

Redakteur in der Wirtschaft.

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Schwellenland ist nicht gleich Schwellenland. „Heute sitzen die Schwellenländer nicht mehr alle im selben Boot“, sagte am Freitag Michiel Verstrepen, Volkswirt der niederländischen Fondsgesellschaft Degroof Petercam. Viele der aufstrebenden Staaten hätten ihre makroökonomischen Rahmenbedingungen verbessert, unter anderem durch den Einsatz umfangreicher Reservepuffer, finanzieller Sicherheitsnetze und flexibler Wechselkurse. Derzeit sind vor allem die Länder betroffen, die stark im Dollar verschuldet sind und zugleich auch hohe Leistungsbilanzdefizite aufweisen. Das ist in der Türkei der Fall, wo das politische Risiko aufgrund des autoritären Führungsstils des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hinzukommt.
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