Geldpolitik im Teufelskreis
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Das Gebäude der US-Notenbank Federal Reserve. Bild: dpa
Die Regulierung der Banken ist besser geworden. Aber der Umgang der Finanzhäuser mit ihren Risiken ist längst noch nicht optimal.
Alles begann mit Overend Gurney. Als das seinerzeit recht bedeutende britische Bankhaus im Jahre 1866 in ernsthafte Schwierigkeiten geriet, erhielt es keine Hilfen von der Bank of England. Overend Gurney kippte um, als Folge der für diese Branche typischen und so gefährlichen Ansteckungseffekte folgten andere Banken, und die weiteren Ereignisse gingen unter der Bezeichnung „Die Panik von 1866“ in die Geschichtsbücher ein. In Großbritannien litt die gesamte Wirtschaft; die Löhne fielen, und die Arbeitslosigkeit stieg. Über die internationale Vernetzung des damals schon führenden Finanzplatzes London ergriff die Krise weitere Länder.
Zu den scharfsinnigsten Beobachtern dieser Vorgänge gehörte der Londoner Journalist und Ökonom Walter Bagehot, der seine Erkenntnisse in einem bis heute gelesenen Buch („Lombard Street“) zusammenfasste. In der Folge orientierte sich die Bank of England an Prinzipien, die Bagehot zugeschrieben werden. Sie stellte in Liquiditätsnöten befindlichen Banken Notkredite gegen gute Sicherheiten und zu hohen Zinsen bereit.
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