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Silicon Valley Bank : HSBC springt in die Bresche und kauft britische Einheit

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Die größte Bank aus Europa: Der Schriftzug der britsch-asiatischen HSBC prangt an einem Gebäude im Londoner Finanzdistrikt Canary Wharf. Bild: Reuters

Das britische Finanzministerium hat schnell gehandelt und muss keine Steuermittel einsetzen. Die Analysten von Goldman Sachs erwarten nicht, dass die US-Notenbank in der aktuellen Stresssituation die Zinsen erhöht.

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          Die britisch-asiatische HSBC wird die britische Einheit der inzwischen geschlossenen amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB) übernehmen. Das teilte das britische Finanzministerium am Montagmorgen mit. Zuerst hatte die „Financial Times“ darüber berichtet. HSBC zahlt nach eigenen Angaben für die SVB-Einheit den symbolischen Preis von einem Pfund.

          Für die mit Unterstützung der Bank of England vollzogene Transaktion müssten keine Mittel der Steuerzahler eingesetzt werden, betonte das Finanzministerium. Die Einlagen der SVB-Kunden seien vollständig geschützt. Sie könnten darauf und auf die Dienstleistungen ihrer Bank schon an diesem Montag zurückgreifen.

          „Diese Übernahme ist für unser Geschäft in Großbritannien strategisch sinnvoll", erklärte HSBC-Chef Noel Quinn. „HSBC ist die größte Bank Europas und die Kunden der SVB UK sollten sich von ihrer Stärke, Schutz und Sicherheit vergewissern," erklärte der britische Finanzminister Jeremy Hunt.

          Unterdessen teilten die US-Notenbank Fed, das US-Finanzministerium und die amerikanische Einlagensicherungsbehörde FDIC mit, dass die Kunden der SVB von diesem Montag an Zugang zu ihren Einlagen haben. Auch die US-Steuerzahler sollen im Zusammenhang mit der Lösung für die SVB keine Verluste tragen müssen.

          Sorgen um das US-Banksystem haben die japanischen Börsen am Montag ins Minus gedrückt. Der 225 Werte umfassende Tokioter Nikkei-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 27.832,96 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 1,5 Prozent auf 2000,99 Zähler.

          Angst vor einer neuen Bankenkrise

          Der Zusammenbruch der auf Start-up-Finanzieurngen spezialisierten Bank hat in der ganzen Welt die Angst vor einer neuen Bankenkrise ausgelöst. Der größte Kollaps einer Bank seit der globalen Finanzkrise 2008 sorgte am Wochenende vor allem in den USA und Großbritannien für Krisensitzungen von Politikern und Regulierungsbehörden. An diesem Montag trifft sich die Fed zu einer Notsitzung. Nach der Schließung des Instituts durch die Aufsichtsbehörde soll verhindert werden, dass weitere Firmen in Mitleidenschaft gezogen werden.

          Die SVB und ihre britische Tochtergesellschaft waren auf die Finanzierung von Technologiefirmen spezialisiert. Der Zusammenbruch der Bank setzt auch Startups unter Druck, die nun Probleme haben, ihre Mitarbeiter zu bezahlen. Experten machen die starken Zinserhöhungen in den USA mitverantwortlich für die Probleme der SVB. Nach dem Zusammenbruch konnten sich die Märkte in Asien am Montag auf keine gemeinsame Richtung einigen, allerdings blieben Bankaktien weiterhin unter starkem Verkaufsdruck.

          Die Sorge um die Finanzstabilität ist so groß, dass die Anleger darauf spekulierten, dass die Fed nun zögern würde, die Zinsen noch in diesem Monat um 50 Basispunkte anzuheben. Angesichts des Stresses im Bankensystem erwarten die Analysten von Goldman Sachs nicht mehr, dass die Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung am 22. März eine Zinserhöhung vornehmen wird.

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