Was hinter der Entwicklung um den Goldpreis steckt
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Gold schätzten schon die alten Römer: Büste des oströmischen Kaisers Licinius I. Bild: Hubertus Hamm, Goldkammer
Selbst in Kriegen oder Wirtschaftskrisen der Vergangenheit war Gold noch nie so teuer wie aktuell. Warum ist das Edelmetall gerade jetzt so begehrt – und ist das von Dauer?
In der Nacht zum Montag hat der Goldpreis den höchsten Stand in seiner Geschichte erreicht. 1944,71 Dollar kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) zeitweise. Damit wurde das über viele Jahre gehaltene alte Hoch aus dem Jahr 2011 von 1921 Dollar überschritten. Aber nicht nur in der amerikanischen Währung, auch in Euro erreichte der Goldpreis mit 1660 Euro je Feinunze ein neues Allzeithoch. Auch andere Edelmetalle sind teurer geworden. Sowohl Silber als auch Platin sind aber noch ein gutes Stück von ihren Rekordständen entfernt.
Wie kann das sein? Seit dem Altertum wird Gold in fast allen Kulturen als wertvoll betrachtet, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. Und trotzdem erreicht der Preis gerade jetzt den höchsten Stand seiner Geschichte? Je weiter man in die Vergangenheit zurückblickt, desto stärker muss man allerdings auch die Entwicklung des allgemeinen Preisniveaus und der Währungen berücksichtigen. Manche Gold-Fans behaupten, wenn man ganz langfristige Zeiträume betrachte und dabei die Veränderung des Preisniveaus berücksichtige, habe Gold real immer ungefähr seinen Wert behalten. Dazu lesen sie aus antiken Quellen heraus, dass im alten Rom ein reicher Römer für eine Unze Gold eine Toga mit Gürtel und Ledersandalen bekommen habe. Heute ist eine Unze gut 1900 Dollar wert – mit etwas gutem Willen kann man vielleicht sagen, dass ein Maßanzug plus Schuhe ungefähr in dieser Preiskategorie liegen könnte. Aber das ist natürlich sehr konstruiert.
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