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IT-Umstellung : Starke Einschränkungen für Postbank-Kunden am Wochenende

Eine Postbankfiliale in Frankfurt. Bild: Saskia Stöhr

Postbank-Kunden werden am Wochenende nicht auf ihre Konten zugreifen können. Grund ist die dritte Welle der Migration auf eine gemeinsame IT-Plattform mit der Deutschen Bank.

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          Postbank -Kunden müssen sich am kommenden Wochenende wieder auf massive Einschränkungen gefasst machen. Ab dem Nachmittag des kommenden Freitags führt das zur Deutschen Bank gehörende Institut die dritte und vorletzte Welle der Migration von Kunden auf eine gemeinsame Plattform von Postbank und Deutscher Bank durch. Die 12 Millionen Postbankkunden können ab Freitag (31. März), 17 Uhr, bis zum Montag (3. April), 9 Uhr, keinerlei Bankgeschäfte tätigen, weder über die Mobilapplikation auf dem Smartphone noch am heimischen Computer oder per Telefon. Mobil- und Telefonbanking wird am Montag erst ab 14 Uhr möglich sein, so ein Sprecher der Deutschen Bank.

          Archibald Preuschat
          Redakteur in der Wirtschaft

          Gemessen an der Kundenzahl ist die jetzt anstehende Welle der Migration die größte. 5 Millionen Postbank-Kunden werden am kommenden Wochenende auf die gemeinsame Plattform migriert. Bei der ersten Welle Ostern 2022 waren es 4 Millionen, zu Silvester 2 Millionen. Produktseitig stünden bei der jetzt anstehenden Migrationswelle weitere Girokonten, Tages- und Termingeld, Sparprodukte und Kreditkarten im Mittelpunkt, erläutert der Sprecher.

          Kreditkarten im Fokus

          Gerade bei Kreditkarten wird es vorhersehbar zu größeren Einschränkungen kommen. Zwar können sie zur Zahlung in Geschäften genutzt werden, getätigte Umsätze werden für einige Kunden aber erst in etwa 10 Tagen sichtbar sein. Wer mit seiner Postbank-Kreditkarte Bestellungen im Internet bezahlen will, könnte Probleme bekommen, warnte der Sprecher. Auch Bargeldabhebungen mit Postbank-Karten sind an Postbank-Geldautomaten nicht möglich. Noch misslicher wäre es, am Wochenende seine Kreditkarte zu verlieren. „Die Beantragung einer Kreditkarte wird erst in einigen Tagen möglich sein“, sagte der Sprecher.

          Zusätzlich zur Migration der Kundendaten auf die neue Datenbank werden auch 2,7 Millionen in die Cloud gebracht. Gerade Letzteres hat nach der letzten Migrationswelle zu Neujahr zu massiven Problemen geführt. F.A.Z.-Leser beschwerten sich zuhauf, das Onlinebanking gar nicht oder nur eingeschränkt nutzen zu können. „Da manche Kunden mit mehreren Produkten auf unterschiedlichen Datenbanken liegen, werden diese Probleme erst mit Abschluss der Migration voraussichtlich Ende Juni gelöst sein.“ Die Deutsche Bank habe aber mit ihrem Partner Google die Lehren aus den Problemen zum Jahresanfang gezogen, sagte der Sprecher.

          Bank sieht sich besser gerüstet

          Insgesamt sieht sich die Postbank bei der kommenden Migrationswelle aber besser gerüstet. „Wir haben unsere Lehren gezogen“, so der Sprecher. So sei dafür gesorgt worden, dass die Server des Instituts nicht wie im Januar unter dem Kundenansturm zusammenbrechen. Auch will die Postbank eine bessere Erreichbarkeit für ihre Kunden sicherstellen, nachdem im Januar F.A.Z.-Leser berichtet hatten, die Hotline sei über Stunden oder gar Tage nicht erreichbar gewesen und E-Mails seien nur mit einer Standardantwort und nicht mit einer Problemlösung beantwortet worden. Laut dem Sprecher wurde die Zahl der Call-Center-Mitarbeiter fast verfünffacht. Die Zahl der Angestellten, die E-Mails beantworten, sei verdoppelt worden, ebenso wie das Social-Media-Team, das auf Kundenprobleme reagiert.

          Mit dem „Unity“ getauften Programm sollen die 12 Millionen Kunden der Postbank auf eine gemeinsame Plattform mit den 7 Millionen deutschen Kunden der Deutschen Bank zusammengelegt werden. Davon verspricht sich das Institut Einsparungen von jährlich 300 Millionen Euro, die ab 2025 greifen sollen.

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