„Eine gemeinsame Sicherung der Spareinlagen ist nötig“
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Bundesfinanzminister Olaf Scholz stößt mit seinen Vorschlägen zur Bankenunion auf ein geteiltes Echo. Bild: dpa
Der Ökonom Jan Pieter Krahnen kennt sich mit dem Bankensystem aus wie wenige andere. Im Gespräch erklärt er, warum er den Vorstoß des Finanzministers wichtig findet.
Der Ökonom Jan Pieter Krahnen von der Frankfurter Goethe Universität begrüßt den Vorstoß des Bundesfinanzministers zu einer europäischen Einlagen-Rückversicherung. Krahnen ist Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung und leitet das Center for Financial Studies (CFS) sowie das Forschungszentrums SAFE. „Der gemeinsame Bankenmarkt in Europa braucht auch eine gemeinsame Sicherung der Spareinlagen, deren Schutz bisher noch in nationaler Verantwortung liegt“, sagte Krahnen der F.A.Z.
Die Zersplitterung verhindere, dass vor allem kleinere Länder eine glaubwürdige Einlagensicherung aufbauen, meint er. Hier sei an Länder wie Luxemburg, die Niederlande, Zypern oder Griechenland zu denken, deren Banken gemessen an der gesamten Volkswirtschaft sehr groß und damit riskant seien. „Europa braucht ein gemeinsames Schutzsystem, sonst würde im Krisenfall wegen der gemeinsamen Währung schnell eine Kapitalflucht aus Ländern einsetzen, deren Einlagensicherung schwächer ist als in anderen Mitgliedsländern“, sagt der Wissenschaftler.
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