Norwegischer Pensionsfonds : Kein Geld mehr für Alkohol und Glücksspiel
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Mit Glücksspiel und Alkohol will der norwegische Pensionsfonds kein Geld mehr verdienen. Bild: AP
Der norwegische Pensionsfonds will nicht mehr nur Geld verdienen, sondern auch „zu einer positiven und nachhaltigen Welt beitragen“. Investments in Alkohol und Glücksspiel sind nun, wie zuvor schon andere Laster, ausgeschlossen.
Nach Kohle und Pornographie sind nun auch Alkohol und Glücksspiel auf der Ausschlussliste des norwegischen Pensionsfonds KLP gelandet. Alle Investitionen in Unternehmen, die ihren Umsatz zu mehr als 5 Prozent aus diesen beiden Quellen erwirtschaften, werden künftig ausgeschlossen. Das berichtete die „Financial Times“ am Dienstag.
Innerhalb des Pensionsvermögens von 80 Milliarden Dollar entspricht das „Divestment“ einem Anteil von weniger als einem Prozent. 320 Millionen Dollar sollen nun umgeschichtet werden. Der Pensionsfonds finanziert die Altersversorgung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Er darf nun in eine Reihe von Unternehmen nicht mehr investieren – darunter der Bierkonzern AB Inbev, der Luxusgüterhersteller LVMH, der auch Champagner anbietet, die Brauereien Heineken und Greene King sowie der Spirituosenhersteller Diageo.
„Es geht nicht nur darum, was den höchsten Ertrag bringt, sondern auch, ob unsere Investitionen zu einer positiven und nachhaltigen Welt beitragen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Sverre Thornes. Die Altersversorgung von mehr als einer Million Norwegern zu leisten, sei eine große Verantwortung. „Deshalb betrachten wir regelmäßig, ob wir das auf eine gute Weise tun“, sagte er.
Nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation stehen mehr als die Hälfte der Unfälle oder Gewalthandlungen mit Alkohol in Verbindung. Die finanziellen Folgen summierten sich auf 2 Milliarden Dollar im Jahr. Thornes betonte laut dem Bericht, dass auch Alkohol- und Spielsucht negative Folgen für Individuen und für die Gesellschaft hätten. „Wir wollen die Pensionsfonds, die wir managen, in andere Geschäftszweige investieren“, sagte Thornes.