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Öl-Fonds : Vorbild-Staatsfonds aus Norwegen stark im Minus

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Der Himmel erleuchtet in lila und pink hinter dem Johan Sverdrup Ölfeld in der Nordsee. Bild: dpa

Norwegens Ölfonds hat 2022 eine stark negative Rendite erzielt. Das lag nicht am Ölpreis – sondern vor allem an seinen Investments in Aktien und Anleihen.

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          Der norwegische Öl-Fonds hat im Krisenjahr 2022 eine deutlich negative Rendite abgeworfen. Sie lag im abgelaufenen Jahr bei minus 14,1 Prozent, was knapp 1,64 Billionen Kronen entsprach, wie die norwegische Zentralbank am Dienstag mitteilte. Nach heutigem Umrechnungskurs sind das etwa 150 Milliarden Euro. Das Minus war prozentual das Größte seit der Finanzkrise 2008, das Jahr somit das zweitschwächste in der Geschichte des Staatsfonds, der offiziell Pensionsfonds Ausland heißt.

          „Es war ein hartes Jahr überall auf der Welt“, stellte Fonds-Chef Nicolai Tangen auf einer Pressekonferenz in Oslo fest. Der Markt sei vom Krieg in Europa, hoher Inflation und steigenden Leitzinsen beeinflusst gewesen. Dies habe sich sowohl auf den Aktien- als auch auf den Anleihenmarkt zugleich ausgewirkt, was sehr ungewöhnlich sei. Alle Sektoren des Aktienmarktes hätten negative Renditen erzielt - mit Ausnahme der Energiebranche.

          Währungsgewinne in norwegischer Krone

          Weil die norwegische Krone gegenüber mehreren Hauptwährungen an Wert verloren hat, nahm das Volumen des Staatsfonds trotz der negativen Rendite leicht zu: Ende 2022 lag er somit bei rund 12,43 Billionen Kronen. Dies hing neben den Währungseffekten auch mit Geldzuflüssen zusammen. Langfristig betrachtet hat der Fonds über die Jahre massiv an Wert gewonnen. 2019 hatte er erstmals die 10-Billionen-Kronen-Marke erreicht. Am Dienstagvormittag lag er knapp über 13,4 Billionen Kronen (1,23 Billionen Euro).

          Der Pensionsfonds Ausland gilt in Norwegen als langfristige Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gespeist. Er wird von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und hat in über 9300 Firmen weltweit investiert, darunter Konzerne wie Apple, Nestlé und Microsoft.

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